Start Niners Chemnitz gelingt die Revanche gegen Alba Berlin
Artikel von: Judith Hauße
02.06.2024

Niners Chemnitz gelingt die Revanche gegen Alba Berlin

Chemnitz kämpft sich zurück ins Spiel und dreht die Partie zu seinen Gunsten

Die Niners Chemnitz machen die Sensation perfekt und klauen den Albatrossen aus Berlin das zweite Spiel der Halbfinalserie. Nach einer Langzeit-Führung der Berliner kämpfen sich die Chemnitzer in der Schlussphase mit Mut und Leidenschaft zurück ins Spiel. Dem zunächst geglaubten Alba-Sieg können sie durch gnadenloses Durchsetzungsvermögen und einem Offensiv-Feuerwerk am Ende einen Strich durch die Rechnung machen. Endstand: 84:72

regionalspiegel-Viertelanalyse

Starting-Five: Aher Uguak, Jeff Garrett, Wes van Beck, DeAndre Lansdowne, Kevin Yebo

Q1:

Tip Off: Berlin macht den Anfang und kann auch den ersten Zug zum Korb verwerten (0:2). Chemnitz gelingt dies nicht zum Start. Dafür legt Alba mit einem 6:0-Lauf ein erstes Statement aufs Parkett (0:6). Dieser wird jedoch dann doch unterbrochen durch einen 4er-Lauf der Chemnitzer (4:6). Alba startet mit einem besseren Flow in die Partie (4:10). Chemnitz macht sich das Leben bislang zu schwer, kann sich unter dem Korb nicht gegen die Defensive der Berlin durchsetzen (4:13). Das zwingt ihren Headcoach bereits zu Anfang in die Auszeit. Aus dieser können sie dann doch mal einen Erfolg herausschlagen, Kaza Kajami-Keane stoppt die Berliner Oberhand (6:13). Doch die Alba hat die Antwort (6:15), auf die jedoch auch die Chemnitzer zu regieren wissen (10:15). Alba findet immer wieder in ihr schnelles Spiel, sucht das eins gegen eins unter dem Chemnitzer Korb – teilweise etwas zu schnell, der Ball wird verlegt. Chemnitz kann sich diesen im erkämpften Nachfassen durch einen Defensiv-Rebound sichern und ihn schnell in den gegnerischen Korb bringen (12:15). Doch es braucht nicht nur Energie in der Verteidigung, auch offensiv werden erfolgreiche Würfe gebraucht, die bleiben aber bislang zu oft aus, zu viel geht daneben (12:21). Berlin kann sich wieder die schnellen Punkte sicher machen (12:23).

Bitter für Chemnitz: Kevin Yebo erhält das disqualifizierende Foul, muss das Parkett verlassen. Alba bekommt dafür zwei Bonus-Würfe (12:24). Bei Chemnitz scheint der Wurm bislang festzusitzen, während Berlin sein Punktekonto weiterhin mit Erfolg aus der Zone aufbessern kann (12:26). Kurz vor Schluss gelingt dann noch ein erfolgreicher Korbleger durch Jonas Richter (14:26).

Q2:

Berlin macht auch hier wieder zu Beginn die Passwege für die Chemnitzer schwer, was die Chemnitzer bei ihnen bislang nicht schaffen (14:28). Zwei Freiwürfe für Aher Uguak (NINERS) stoppen zwischenzeitlich den erneuten offensiven Antritt der Berliner (16:28). Allerdings macht Berlin kurz darauf munter weiter und kann sich nach einem vergebenen Dreier von Jeff Garrett weiter nach vorn bringen (16:32). Der Chemnitzer Cheftrainer muss die Auszeit nehmen – auch weil beide Mannschaften eine harte Physis an den Tag legen (18:32). Das schnelle Spiel der Berliner veranlasst sie zu häufigen Ballverlusten, aus denen Chemnitz aber bislang zu wenig gemacht hat. Das ändert dann allerdings doch mal mit Ousman Krubally (Niners) für zwei und Wes van Beck für drei (21:32). Kaza Kajami Keane (Niners) kann dem jedoch nicht einen drauf setzen, er verlegt (21:33). Chemnitz muss die Energie, die sie inzwischen wieder mehr und mehr unter Beweis stellen, besser verwerten, damit sich die Gäste aus der Hauptstadt nicht wieder in den Rausch spielen (24:36).

Niners-Headcoach Rodrigo Pastore gefällt noch nicht, was er sieht.

Ein starkes Hustle-Game von Jonas Richter (Niners) unter dem Korb, der im dritten Nachfassen den Ball sichern kann, Pass auf Aher Uguak (Niners) der was für die bis dato miserable Dreierquote (14 Prozent) tut (29:37). Die letzten Angriffe der Chemnitzer demonstrieren den Kampfgeist, den sie trotz schwieriger Phasen im zweiten Viertel nie verloren haben (29:37). Trotz Auszeit und letztem Angriff vor der Halbzeit, kann Berlin nicht noch einmal einen offensiven Schlag ausfahren – Sterling Brown (Alba) verlegt (29:37).

Q3:

Die Berliner machen den Start ins Spiel, doch Chemnitz kann seine Aufholjagd aus dem zweiten Viertel fortsetzen – verkürzt auf neun (31:40). Berlin findet die Antwort (34:43). Das Spiel bleibt hitzig, und die Foulprobleme der Chemnitzer nehmen zu. Jonas Richter mit seinem bereits dritten Foul belastet (36:46). Allerdings zeigt dies auch, den unermüdlichen Körpereinsatz der heutigen Gastgeber. Auf einen Berliner Offensiv-Anschlag haben sie die Antwort (38:53).

Jedoch haben die Berliner die besseren Lösungen, um sich offensiv weiter vor ein Polster aufzubauen (39:56). Wes van Beck (Niners) legt daraufhin noch einmal alles in die Wagschale, kann nun auch mal von außen verwerten (42:56). Alba versucht weiter, die Passspiele der Chemnitzer zu unterbinden, das gelingt ihnen inzwischen nicht mehr so einfach als noch in der ersten Hälfte. Ein erfolgreicher Dreier von Kajami-Keane zwingt nun auch den Berliner Headcoach zur Auszeit (49:60). Die Niners-Verteidigung übt wieder mehr und mehr Druck aus, zwei (51:61), zwei Offensiv-Fouls der Gäste sind die Folge. Chemnitz lässt zum Ende noch einmal alle Kräfte walten (53:61).

Q4:

Chemnitz hat sich zum Ende der Partie durch viel Engagement zurückgekämpft. Ins Schlussviertel geht es bloß noch mit acht Punkten Rückstand (53:61). Jeff Garrett verkürzt den Alba-Vorsprung weiter (55:61). Nach deren Antwort (55:63), lässt es Wes van Beck nun endlich wieder mal von außen krachen (58:65). Und der Chemnitzer Rausch geht weiter, Aher Uguak (Niners) macht das Comeback mit seinem Dreier perfekt (61:65). Die Kampfansage der Gastgeber aus dem dritten Viertel hält weiter an.

Chemnitz mit seinen unermüdlichen Fans im Rücken – die rasten komplett aus, als ihr Team das Comeback schafft und die Führung holt.

Ein dringend benötigter Stopp unter dem Alba-Korb, der mit einem Korbleger durch Jonas Richter (Niners) belohnt wird, bringt die Niners auf zwei Punkte heran (63:65). Die Chemnitzer Verteidigung setzt nun alles auf Konfrontation, erneuter Stopp der Berliner Offensive bringt den mehr als verdienten Ausgleich (65:65). Berlin wirkt nun etwas von der Rolle. Chemnitz zieht dagegen alle Register, und kämpft sich durch Teambasketball und zurückgekehrter Wurflaune in der Schlussphase zur Führung (69:65). Alba setzt dem einen leichten Dämpfer auf (69:69), aber Chemnitz bleibt defensiv hart im Nehmen, was am Ende mit Punkten belohnt wird (71:69). Jeff Garrett lässt es erneut von außen knallen, und Alba kann den Ball erneut nicht zum Abschluss bringen (74:69). Chemnitz nutzt dies nun gnadenlos aus, bleibt defensiv nervenstark (76:69). Albas Angriffversuche sind nun vergebens, die Chemnitzer Verteidigung lässt sie rotieren und macht es ihnen besonders schwer (78:69).

Die Berliner sind zu leichtsinnig in das letzte Viertel gestartet, das rächt sich nun mit geballter Niners-Power, die eine Minute vor Schluss noch einmal aufgedreht wird (84:69). Berlin kann bloß noch auf seine Einzelkünstler setzen und verliert nach Langzeit-Führung dann doch durch ein knallhartes Comeback der Chemnitzer mit 84:72.