Artikel von: Redaktion
26.10.2015
Pokalknaller gegen Eintracht Frankfurt
Am 27. Oktober 2015 trifft der FC Erzgebirge Aue in der 2. Runde des DFB-Pokals auf Eintracht Frankfurt. Das Spiel wird 19 Uhr im Sparkassen-Erzgebirgsstadion angepfiffen.
Mit einem 0:3-Sieg beim Fünftligisten SV Bremen qualifizierte sich Eintracht Frankfurt locker für die zweite Runde im DFB-Pokal. Die Tore schossen Castaignos, Aigner und Waldschmidt. In der ersten Bundesliga läuft es gerade nicht ganz so rund. Die Eintracht kassierte eine 1:5-Heimniederlage gegen Borussia Mönchengladbach, konnte aber bei Hannover 96 mit 2:1 gewinnen. Fünf Punkte trennen das Team von einem Abstiegplatz. Trainer Armin Veh will den Abwärtstrend mit einer Systemumstellung stoppen. Statt einem 4-4-2 soll das 4-2-3-1 der Mannschaft mehr Sicherheit verleihen. Mit nur einem Stürmer würde es aber schwer werden, gegen die kompakt stehende FCE-Abwehr.
Der Sportdirektor von Eintracht Frankfurt Bruno Hübner, am 28. Januar 1961 in Mainz-Kastel geboren, gab im August 1981 sein Bundesligadebüt beim 2:2 seines 1. FC Kaiserslautern gegen die Frankfurter Eintracht. In den folgenden vier Jahren erzielte der Stürmer für die Pfälzer in 76 Erstligaeinsätzen 19 Treffer, musste seine Profilaufbahn dann aber verletzungsbedingt mit 25 beenden. Mit seinen Toren begleitete er in der Folgezeit aber den Erfolgsweg des SV Wehen von der Kreisklasse in die neu gegründete 3. Liga. Hübner war dort danach Trainer und, neben seiner Arbeit als Industriekaufmann, ehrenamtlicher Vizepräsident, ehe er 2004 Manager bei dem mittlerweile in die Regionalliga gekletterten Verein wurde und drei Jahre später den Aufstieg der Taunussteiner in die 2. Bundesliga miterlebte. Anfang 2008 wurde Hübner Sportdirektor beim MSV Duisburg und ist in dieser Funktion seit Mai 2011 für Eintracht Frankfurt tätig. Seine drei Söhne sind selbst erfolgreiche Profis; Benjamin beim Bundesligaaufsteiger FC Ingolstadt, Florian in der 2. Liga bei Sandhausen und Christopher beim SV Wehen Wiesbaden. Mit Bruno Hübner sprach Olaf Seifert.
Was bedeutet es für Sie, bei Eintracht Frankfurt zu arbeiten und was macht das Besondere an diesem Verein aus?
Eintracht Frankfurt ist ein Traditionsverein mit außergewöhnlichen Fans. Die Stadt und die ganze Region, man kann schon sagen das ganze Bundesland Hessen identifiziert sich mit diesem Verein. Die Eintracht ist immer Tagesgespräch in dieser Region, ob sie gewinnt oder verliert. Und die Stimmung in der Commerzbank Arena bei den Spielen zählt zu den besten in der Bundesliga. Deshalb ist es für mich schon etwas Besonderes, bei diesem Verein als Sportdirektor tätig zu sein. Ich komme aus der Rhein-Main-Gegend, bin hier aufgewachsen und nun beim wichtigsten Verein Hessens und kann mich dort mit einbringen.
Ihr Team liegt nach acht Bundesliga-Spieltagen auf Platz zwölf, wie fällt das Zwischenfazit des Sportdirektors aus und welchen Anspruch hat die Eintracht für diese Saison?
Uns fehlen zwei, drei Punkte, um von einem gelungenen Saisonstart zu sprechen. Bislang waren wir in allen Partien zumindest ebenbürtig und haben offensiven Fußball geboten, wenn man mal die Partie in Ingolstadt ausklammert. Oft hat uns ein bisschen das Glück gefehlt, wie zum Beispiel auf Schalke, wo wir zumindest ein Remis verdient gehabt hätten. Wir müssen insgesamt konstanter in unseren Leistungen werden, um uns im Mittelfeld der Bundesliga festsetzen zu können. Das ist dann auch unser Saisonziel, obwohl wir uns natürlich gerne wieder europäisch qualifizieren möchten.
Vor gut drei Jahren, am 19. August 2012, unterlag Ihre Eintracht beim damaligen Zweitligisten in Aue 0:3. Abgehakt oder Warnung?
Natürlich zunächst einmal an den frühen Platzverweis für unseren Torhüter Kevin Trapp, ein entscheidender Grund für die deftige Niederlage. Und an die Hitze, es waren gefühlt über 40 Grad. Wenn man dann noch in Unterzahl agieren muss, wird es auch für eine höherklassige Mannschaft schwer, im Erzgebirge zu bestehen. Diese Partie ist zwar abgehakt, aber auch eine Warnung zugleich. Denn auch im Punktspiel haben wir uns schwer getan.
Nach einem Jahr Pause arbeiten Sie wieder mit Armin Veh zusammen. Was zeichnet den Cheftrainer aus?
Er kennt die Verhältnisse hier in Frankfurt in- und auswendig, er ist ein Trainer, der für eine erfolgreiche Zeit steht, der viel kommuniziert und der das Spiel mit dem Ball in den Vordergrund stellt. Alle Beteiligte haben sich von Beginn an gut verstanden und das ist mit ein Grund, warum wir so gut zusammenarbeiten.
Ihre Jungs sind selber Profis, so haben Sie den FC Erzgebirge wohl schon aus familiären Gründen auf dem Schirm. Was zeichnet den Auer Verein und die Mannschaft aus?
Erzgebirge Aue steht für Tradition und Fußballbegeisterung, ähnliche Attribute, die auf die Eintracht zutreffen. Wir haben ja 2012 schon erfahren müssen, mit welcher Leidenschaft und Emotionalität Erzgebirge Aue Fußball spielt. Daran hat sich bis heute nichts geändert, auch wenn Aue letzte Saison den Abstieg aus der 2. Liga verkraften musste.
Ich bin aber überzeugt, dass sich Aue mittelfristig wieder nach oben kämpfen kann, vor allem, wenn man solche treuen und lautstarken Fans im Rücken hat.