Start Zwickau Puppentheater: „Die Qualität könnte leiden“
Artikel von: Redaktion
21.03.2016

Puppentheater: „Die Qualität könnte leiden“

Generalintendat Roland May setzte heute die Medien davon in Kenntnis, dass er mit geplante Angliederung der Sparte Puppentheater des Theaters Plauen-Zwickau an die theaterferne Gesellschaft Kultour Z
Generalintendat Roland May setzte heute die Medien davon in Kenntnis, dass er mit der geplanten Angliederung der Sparte Puppentheater des Theaters Plauen-Zwickau an die theaterferne Gesellschaft Kultour Z nicht ganz zufrieden ist. Foto: Alice Jagals

Zwickau. Mit der Stadtratssitzung am Donnerstag sollen die Räte über die weitere Betriebsform des Puppentheaters entscheiden. Vorgeschlagen wird, die Sparte ab dem 1. August dieses Jahres aus der Theater Plauen-Zwickau gGmbH auszugliedern und künftig in Form eines Tochterunternehmens Kultour Z, zu betreiben. Die Stadt würde jährlich bis zu 600.000 Euro Zuschuss geben. Geschäftsführer wären dann Finanzbürgermeister Bernd Meyer und Jürgen Flemming, Geschäftsführer der Kultour Z.

Generalintendant Roland May sieht diesen Vorschlag allerdings nicht ganz durchdacht. Abgesehen davon, dass anscheinend mal wieder beide Seiten nicht miteinander gesprochen haben, hat May eine bessere Variante in der Schublade, für die sich allerdings keiner zu interessieren scheint. Oder anders ausgedrückt: Der Vorschlag wurde durch die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Rauschenbach & Kollegen GmbH gar nicht erst untersucht.

Roland May freut sich zwar über die Bereitschaft der Stadt, das Puppentheater zu erhalten. Das Theater war allerdings davon ausgegangen, dass die Sparte trotzdem in enger Anbindung an das Theater erhalten bleibt. Bis zum vergangenen Sommer plante die Geschäftsführung eine Tochtergesellschaft innerhalb der Theater Plauen-Zwickau gGmbH. Demnach wäre die Geschäftsführerin Sandra Kaiser weiterhin Geschäftsführerin des Puppentheaters.

„In der von der Verwaltung vorgeschlagenen Variante würde es zwei Geschäftsführer fernab des Theaters geben. Die  Entscheidungswege wären viel zu lang“, so May. „Der künstlerische Aspekt hat absolute Priorität. Es geht hierbei weniger ums Geld als um die Qualität und die Besucher des Puppentheaters sind in der Regel die Theatergänger von Morgen.“

Eine Lösung muss auf jeden Fall her. Nachdem bereits im Herbst zwei Puppenspieler ihre Verträge nicht verlängerten, erklärte vergangenen Monat auch Puppentheaterdirektorin Annette Gleichmann, dass sie angesichts der verfahrenen und ungeklärten Situation des Puppentheaters nach dem 31. Juli 2016 keinen Überleitungsvertrag eingehen wird.

Theater-Mitarbeiter setzen Zeichen
Am Dienstag, den 22. März um 15 Uhr, lädt das Theater Plauen-Zwickau alle Freunde des Puppentheaters zur Teilnahme an einer Menschenkette vom Gewandhaus in Zwickau bis zum Puppentheater ein.  Grund ist die für den Sommer 2016 geplante Angliederung der Sparte Puppentheater des Theaters Plauen-Zwickau  an die theaterferne Gesellschaft Kultour Z.