Artikel von: Björn Max Wagener
26.09.2023
Richtige Stimmung durch Licht
TU Chemnitz forscht an neuen Technologien
Chemnitz. Wenn es darum geht denkmalgeschützte Bauwerke zu beleuchten, gilt es natürlich die architektonischen Details des Gebäudes nicht zu beeinträchtigen. Aber auch im Eventbereich geht es oft darum, auf riesige Scheinwerfer zu verzichten – oft schon aus energetischen Gründen. Im Bereich „Leichtbau im Bauwesen“ entwickelte man nun ein neues frei gestaltbares Beleuchtungsgitter in modularer Leichtbauweise. Unterstützt wurde man dafür von diversen lokalen Partnern. Seine Feuertaufe hat das System im Veranstaltungsbereich des Kraftverkehrs ebenfalls bereits bestanden. In der großen Eventhalle wurde ein etwa 30 Quadrameter großes Beleuchtungsgitter installiert.
Modulares System sorgt für Flexibilität
Das Besondere an der Neuentwicklung ist die Lichtgestaltung. „Das neue Beleuchtungsgitter besteht aus längenveränderlichen lichtdurchlässigen Stabsegmenten, die als Dreiecke, Vierecke oder als Waben angeordnet und mit metallischen Knotenelementen verbunden sind. So entsteht ein geometrievariables Gitter, wobei Kunststoff-Stabsegmente und Knoten in beliebiger Anzahl aneinandergereiht werden können“, berichtet Roy Lange, Leiter des Projektes „Multifunktionales Leichtbausystem zur Innenraumgestaltung und energieeffizienten Beleuchtung von denkmalgeschützten Bauwerken – LIGHTweightKi“. In den lichtleitenden Stabsegmenten seien LED-Streifen integriert und in den Knoten LED-Spots. „Durch eine integrierte digitale Steuerung sind individuelle Beleuchtungsszenarien dimmbar und auch farblich veränderbar“, so Lange. Die Verankerung der Beleuchtungsgitter am Bauwerk erfolgt über dünne Spannseile.
„Mit der nun erfolgreich getesteten Lösung wurden die Grundlagen für eine neue universell anpassbare Beleuchtung zur Innenraumgestaltung und großräumigen Illumination von Bauwerken mit Mehrfachnutzung geschaffen“, versichert Prof. Dr. Sandra Gelbrich, Leiterin des Forschungsbereiches „Leichtbau im Bauwesen“. Weil mit der Beleuchtung verschiedene Lichtstimmungen erzeugt werden können, ergeben sich in denkmalgeschützten Gebäuden neue Nutzungsmöglichkeiten für Veranstaltungen wie Hochzeiten, Tagungen und Messen. „Das Beleuchtungsgitter vereint vor allem die Anforderungen an die Leistungsfähigkeit der Beleuchtung, Energieeffizienz und Schlichtheit miteinander und wird zudem den Restriktionen hinsichtlich Variabilität und Kosteneffizienz ganzheitlich gerecht“, so Lange. Für weitere Projekte seien bereits Anfragen von Kirchgemeinden und aus dem Eventbereich eingegangen.