Samuel ist “The Voice of Germany”

Samuel Rösch: Halligalli statt Halleluja!

Von Sven Günther
Erzgebirge. Seine Bescheidenheit und seine Stimme waren am Ende überzeugend. Samuel Rösch (24) aus Großrückerswalde ist der Sieger von “The Voice of Germany” 2018. 54,99 Prozent der Anrufer und SMS-Schreiber stimmten für den jungen Ehemann, der Religionspädagogik studiert, gerade in Zwickau sein Praktikums-Semester absolviert. Seine Konkurrenten Benjamin Dolic, Jessica Schaffler und Eros Atomus landeten abgeschlagen auf den Rängen
Auch bei den finalen Auftritten blieb er seiner Linie treu, setzte auf viel Gefühl und riskierte einen englischen Song. Gerade damit konnte er beim Publikum punkten. Zunächst überzeugt er mit der Ballade “In diesem Moment” von Roger Cicero, sang dann mit seinem Coach Michael Patrick Kelly “Auf uns”, die WM-Hymne von Andreas Bourani. Schließlich stand er mit Stargast Lukas Graham auf der Bühne – und konnte beim Hit “Love Someone” glänzen. Einen Song, den beide, Graham und Samuel Rösch, ihren beiden Ehefrauen widmeten, die im Publikum saßen.

Der 24-Jährige ist überwältigt: „Es ist unbeschreiblich. Ich kann es noch gar nicht fassen, weil ich tatsächlich nicht damit gerechnet habe. Ich danke Gott dafür, dass er mich soweit geführt hat und mir die Gabe gegeben hat, Musik zu machen.“
Michael Patrick Kelly, der in diesem Jahr zum ersten Mal als Coach auf dem roten TVOG-Stuhl saß, kann sein Glück kaum fassen: „Ich bin überwältigt. Samuel, der ja nur Deutsch singt, kommt ausgerechnet zu mir ins Team und jetzt räumt er das Ding ab. Wahnsinn, ich bin total geflasht. Ich glaube, vielen Zuschauern ist es genauso ergangen wie mir. Seine Stimme berührt die Menschen zutiefst.“

Bescheidenheit und Stimme. Den Cicero-Hit sang er in seinem Hochzeitsanzug, blieb auch nach seinem Auftritt mit Michael Patrick Kelly bescheiden und gewann Sympathie mit einem eingespielten Video, das zeigte, wie er mit Lukas Graham an seinem Englisch feilte. Samuel Rösch sagt darin: “Englisch ist für mich eine Herausforderung, aber eine, an der ich wachsen möchte. Ich habe es gewagt und hatte viele Leute, die mir bei der Aussprache geholfen haben.”
Eine Sequenz, die auch von den Coaches Michi und Smudo gelobt wurde, die mit ihren Talenten die Show schon zweimal gewonnen hatten.
Jetzt siegte Samuel Rösch und tauscht jetzt Religonspädagogik mit Pop-Musik. Halli-Galli statt Halleluja! Der Erzgebirger, der gerade an der Ostsee für die Live-Shows probt: “Ich werden mein Studium ein Jahr an den Nagel hängen, um zu sehen, wie es läuft. Da ich den Bachelor ja schon habe, nur noch meine Masterarbeit schreiben muss, kann ich mir das erlauben.”