Start Erzgebirge So war Olbernhau noch nie zu sehen
Artikel von: Sven Günther
26.11.2018

So war Olbernhau noch nie zu sehen

ufällig wurde in der Stadtbibliothek Leipzig die bislang älteste Ortsansicht von Olbernhau entdeckt. Sie stammt aus dem Jahr 1725, ist von Johann August Richter. Jetzt ist es im städtischen Museum zu sehen.

Älteste Ortsansicht Olbernhaus aus dem Jahr 1725 entdeckt

Von Sven Günther
Olbernhau/Leipzig. Das Dokument ist so selten, dass es das Haus nicht verlassen darf. Noch nicht einmal fotografiert werden darf das Original. In der Stadtbibliothek Leipzig ist die älteste bisher bekannte Ortsansicht von Olbernhau entdeckt worden. Sie stammt aus dem Jahr 1725, wurde von Johann August Richter gezeichnet.
Heike Scholl, Sprecherin der Stadtbibliothek erklärt: “Wir hatten eine Anfrage nach alten Stadtansichten aus dem Erzgebirge. Dabei sind wir auf die Mappe mit den Arbeiten von Richter gestoßen. Der Wert der Sammlung lässt sich nicht in Euro ausdrücken. Fakt ist: Es sind sehr alte, gut erhaltene Zeichnungen.”
Der Name: Mappe von Richter, Johann August: Sächsische Städtebilder (Aquarelle, Stiche, Zeichnungen, Lithographien (z.T. farb.)

Mehr Arbeiten von Richter finden Sie unter dem Stichwort Richter, Johann August hier: http://www.deutschefotothek.de/

Über die von Olbernhau freut sich jetzt Museumschef Frank Lehmann, der sagt: “Im Ortskern ist noch das Herrenhaus vor dem Brand von 1766 zu sehen. Der Lehnrichter  Magnus Oehmichen meldete dem Kurfürsten um 1653, das er  ein „prächtiges dreigestocktes Schloß in zwei langen Flügeln“ erbaut hat. Wir kannten bisher nur diesen Satz. Im Hof ist noch ein französischer Garten zu sehen. Bisher waren alle Abbildungen nach dem Brand angefertigt worden und zeigten die heutige Bausubstanz.”
Eine Kopie der Zeichnung ist jetzt im Museum zu sehen. Johann August Richter war ein Mitarbeiter des Pfarrers Adam Friedrich Zürner, der für August den Starken die kursächsischen Postsäulen in den sächsischen Städten und entlang der Poststraßen errichtete. In diesem Zug fertigte Richter ab 1722 fertigte mit seinem Kollegen Christian Rosenlöcher Ortsansichten und Trachtenbilder für den Kurfürsten.