Stangengrün putzt sich raus

Kirchberg/OT Stangengrün. Letztes Jahr siegte Stangengrün, ein Ortsteil von Kirchberg, im Landeswettbewerb “Unser Dorf hat Zukunft”. Damit qualifizierte sich die Kommune für den Bundeswettbewerb und nahm diese Herausforderung auch an. Am gestrigen Mittwoch nun waren Vertreter der Bundeskommission vor Ort, um sich von den Stangengrüner Vorzügen zu überzeugen. Insgesamt 33 Bewerber sind bundesweit im Rennen.

Mit seinen gerade einmal rund 600 Einwohnern zaubern die Stangengrüner ziemlich viel Leben in ihren 11,68 Quadratkilometer kleinen Ort: Neben dem größter Arbeitgeber des Ortes, dem Familienunternehmen Ebert & Weichsel GmbH, mir rund 30 Angestellten findet man in Stangengrün sage und schreibe 56 selbständige Handwerker und Gewerbetreibende, darunter Zimmerer, Dachdecker, Fliesenleger, Trockenbauer, Gerüstbauer, Klempner, Tischler, zwei Elektromeister und andere. Außerdem sind vier Landwirtschaftsbetriebe im Haupterwerb sowie 13 nebenerwerbliche Landwirtschaftsbetriebe  im Ort existent.

Heute gibt es im Zentrum von Stangengrün eine Einkaufstätte mit frischen Backwaren, Fleisch und Wurst, Dingen des täglichen Bedarfs und Paketannahme, gleich daneben der Friseur. Die Nahversorgung ist zudem durch eine Verkaufsstelle der Stangengrüner Mühlenbäckerei AG gesichert. Auch Volker Seifert, Vorstandsvorsitzender der Stangegrüner Mühlenbäckerei AG, empfing die Bundeswettbewerbskommission am Standort des einstigen Produktionsstandortes. Heute befindet sich das Betriebsgelände in Lengenfeld. Das mittelständische Unternehmen beschäftigt rund 700 Mitarbeiter und zählt 95 Filialen.

Viel Leben ensteht auch durch die Kirchgemeindem, die Musikkapelle „Stangengrüner Lausbu’m“, den Kindergarten „Spatzennest, den Blumenladen und Cafe am „Hakenhof“, die Traditionsgaststätte „Talmühle“ und viele Aktitäten mehr.

Die Initiative zur Teilnahme am Wettbewerb kam deshalb auch aus der Mitte der Dorfgemeinschaft.  Dahinter steht der Gedanke, den Wettbewerb als Anlass zu nehmen die Entwicklung des Dorfes Stangengrün, die Erfolge bei der Bewältigung bestandener aber auch zukünftiger Herausforderungen zusammenzufassen und in einem würdigen Rahmen zu präsentieren. Katja Müller, gebürtige Stangengrünerin und „Zurückkehrerin“, blickte in ihrer Dorfvorstellung noch mal auf das Jahr 1990 zurück. Die politische und wirtschaftliche Wende brachte einen großen Einbruch, niemand dachte, dass dieses Dorf je wieder eine Zukunft hätte. Voller Stolz berichtete sie über die positive Entwicklung der letzten Jahre. Das Erfolgsrezept fasste sie mit einem Satz zusammen: „Bei uns wird das Miteinander aller eben groß geschrieben.“

Zu einem ersten Urteil war die Kommission vor Ort nicht zu bewegen. Wer das Glück hatte, Elmar Henke, Leiter der Kommission, kurz sprechen zu können, war enttäuscht – er ließ sich zu keiner Einschätzung überreden. Er verwies auf Stillschweigen bis nach dem 8. Juli 2016 – dann wird die Kommission zu ihrer Auswertung zusammenkommen. Wohlwollende Gesten und anerkennende Blicke lassen die Stangengrüner aber hoffen, auch beim Bundeswettbewerb gut abzuschneiden.

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