Thomy: Frohes Fest

Dieses Wochenende ist Weihnachten. Schon wieder – wem es so scheint, dass die Jahre immer kürzer werden. Endlich – jubeln die Kinder in froher Erwartung der Geschenke. Die irdischen Heerscharen der Paketboten, denen der Weihnachtsmann seine Siegeszüge verdankt, atmen auf. Zum Glück war auch in diesem Jahr die Vorweihnachtszeit ziemlich schneearm, so dass die Glücklichmacher weitgehend unfallfrei ausgeliefert werden konnten.

Der Baum, den wir schmücken, erinnert an den Garten Eden. An die Zeit vor dem Sündenfall. Und die Glaskugeln symbolisieren die verbotene Frucht. Das Ende der Gewissheit und den Beginn der Erkenntnis. Die hat uns nach der Vertreibung immerhin die Schrift gebracht, das Internet und das Smartphone. Leider auch ein paar andere, nicht so schöne Sachen. Wie zum Beispiel die Stechuhr, das Finanzamt und die Fettleibigkeit.

Möglicherweise ist mir wegen meiner Glaubensferne die tiefere Einsicht in die spirituellen Dimensionen des Weihnachtsfestes verwehrt. Dass ich über den Baum schreibe – der selbstverständlich aus ökologisch nachhaltigem Anbau stammt und letztendlich klimaneutral verwertet wird – und nicht über die Krippe, ist ein klares Indiz dafür.

Trotzdem freue ich mich trotz meiner theologischen Ignoranz auch in diesem Jahr auf das Fest der Nächstenliebe. Möge Weihnachten für alle, einschließlich derer, die mir am fernsten sind, friedlich verlaufen.

Schönes wochenende, wünscht thomy