TU Bergakademie Freiberg: Neue Erkenntnisse zu COVID-19

Ursprungsort der Pandemie steht in Frage

Freiberg. Die weit verbreitete Annahme, dass der Huanan-Wildtiermarkt in Wuhan der alleinige Ursprungsort der COVID-19-Pandemie sei, gerät durch eine kritische Überprüfung in Frage. Die Studie von Worobey et al. (2022), die diese These unterstützt, wird nun von einer sorgfältig begutachteten Studie, veröffentlicht im Journal of the Royal Statistical Society Series A, in Bezug auf ihren statistischen Ansatz in Zweifel gezogen. Eine neue Studie der Autoren Professor Dietrich Stoyan von der TU Bergakademie Freiberg und Professor Sung Nok Chiu von der Hong Kong Baptist University, haben die statistische Methodik der Studie von Worobey et al. untersucht und kommen zu dem klaren Schluss, dass der statistische Teil der Studie eklatante Fehler aufweist.

Die ursprüngliche Studie, veröffentlicht in der Zeitschrift Science, behauptete, dass der Huanan-Wildtiermarkt in Wuhan der alleinige Ursprungsort der COVID-19-Pandemie sei. Die weitreichenden Folgen dieser Behauptung fanden nicht nur in der Wissenschaftscommunity, sondern auch in den Massenmedien Gehör.

Stoyan und Chiu analysierten das statistische Verfahren, das in der Worobey-Studie angewendet wurde. Dabei kam man zu dem Schluss, dass der wichtigste verwendete statistische Test unsinnig sei. Darüber hinaus gebe es weitere Mängel in der statistischen Argumentation gebe.

Die geostatistischen Daten, welche von Worobey et al. verwendet wurden, stammten aus den Wohnadressen der ersten 155 Corona-Fälle. Die neue Studie kritisiert, dass die Vergleiche mit simulierten Punktmustern fehlerhaft waren. Dies führte dazu, dass alternative Ursprungsorte als der Huanan-Wildtiermarkt von vornherein ausgeschlossen wurden.

Man betont, dass die Frage nach dem Ursprungsort der weltweiten Corona-Pandemie weiterhin ungeklärt ist und weitere Forschung notwendig ist.