Start Usel: Kalkül
Artikel von: Redaktion
02.11.2016

Usel: Kalkül

Ende September wurde ein Sprengsatz vor der Fatih-Moschee in Dresden gezündet. Die Imam-Familie, die sich zur Zeit des Brandanschlages im Gebäude befand, blieb unverletzt. Kurz nach dem bis heute ungeklärten Vorfall veröffentlichte der Imam auf seiner Facebook-Seite ein Foto, das just den Moment der Detonation zeigt. Die Qualitätspresse nahm davon ebenso wenig Kenntnis wie die regierende Politik. Ein Besuch vor Ort hätte gereicht, um die Zweifel zu nähren. Denn die Eingangstür zur Moschee liegt in einem Seitenhof. Dort steht garantiert niemand zufällig auf Wacht, um Brandanschläge zu fotografieren.

Anstatt nun zu hinterfragen, woher denn die türkische Familie so schnell dieses brisante Beweisfoto auftreiben konnte und ob womöglich alles nur inszeniert war, hielten zwei sächsische Minister tags darauf spontan Mahnwache gegen Fremdenfeindlichkeit. Und trotz weiterer Merkwürdigkeiten eilte selbst Kanzlerin Merkel flugs zum Imam, um ihm im Kreise seiner Familie ihre Verbundenheit zu beweisen.

Mitte Oktober wurde in Hamburg der 16-jährige Viktor von einem „südländisch aussehenden“ Mann brutal hinterrücks erstochen und seine 15-jährige Freundin in die Alster gestoßen. Zum Glück überlebte sie und konnte den Täter näher beschreiben. Obwohl ein terroristischer Hintergrund nicht ausgeschlossen wurde, blieb der Aufschrei in den Staatsmedien aus. Inzwischen ist ein IS-Bekennerschreiben aufgetaucht, an dessen Echtheit offiziell gezweifelt wird.

Ungeachtet dessen stößt es den Betrachter bitter auf: denn bis dato ist nicht bekannt, dass Frau Merkel bei der Familie des getöteten Deutschen aufgetaucht wäre, um ihr Mitgefühl zu bekunden.

schönes wochenende, wünscht usel