Start VFC Plauen bezwingt 1. FC Magdeburg II
Artikel von: Björn Max Wagener
02.04.2024

VFC Plauen bezwingt 1. FC Magdeburg II

Die Magdeburger kamen an VFC Torhüter Jakob Pieles nicht vorbei. Foto: Björn Wagener

Spiel der Gegensätze

Plauen. In einer Partie, die deutlich machte, dass Fußball manchmal wenig mit Logik zu tun hat, setzte sich der VFC Plauen mit einem 2:0-Sieg gegen die zweite Mannschaft des 1. FC Magdeburg durch. Trotz einer über weite Strecken dominierenden Vorstellung der Magdeburger, die mit sieben Spielern aus der DFL angereist waren, behielten die Gastgeber dank effektiver Chancenverwertung die Oberhand.

Ab Anpfiff der Partie an dominierten die Gäste aus Magdeburg das Spielgeschehen. Es entstand eine einseitige Partie, wobei sich das Geschehen hauptsächlich vor dem Tor des VFC abspielte. Die Magdeburger lancierten Angriff um Angriff auf das Tor von Jakob Pieles. Die Verteidigung des Heimteams war durchwegs einem intensiven Druck ausgesetzt. Trotz energischer Gegenwehr der Heimmannschaft, um ein Gegentor der Magdeburger zu verhindern, blieb vor allem dank der Leistungen des VFC-Keepers Jakob Pieles das Tor sauber. Er musste in der 15. Minute zum ersten Mal entscheidend eingreifen und konnte nur mit einem Eckball klären. Die Magdeburger erspielten sich weitere fünf erstklassige Chancen, konnten jedoch nicht netzen. Pieles hielt einen starken Schuss von Stefan Korsch ab und konnte kurz darauf erneut glänzen, indem er Emir Kuhinja im Eins-gegen-eins stoppte.

Die Plauener hatten Glück, als Julius Pfennig eine große Chance ausließ. Auch ein weiterer Versuch von Kuhinja führte nicht zum Erfolg; sein Diagonalpass verfehlte das Ziel. Der VFC Plauen fand lange nicht ins Spiel. Die Spielgestaltung endete oft schon weit vor dem Strafraum der Magdeburger. Die Gäste gewannen immer wieder den Ball zurück. Erst in der 40. Minute kam etwas Hoffnung auf, als die VFC-Spieler es schafften, den Ball nach vorn zu treiben. Johann Martynets versuchte, den Ball zu Tommy Kind zu bringen, der jedoch den Ball nicht erreichte. Die Gelb-Schwarzen waren nahe daran, die Partie zu drehen. Doch als Tarek Chahed seine Gelegenheit nach einem Fehler in der Plauener Abwehr nicht nutzte, endete die erste Hälfte überraschend ohne Tore.


Spitzenstädter spielen sich an die Tabellenspitze


Trainer Karsten Oswald fand in der Halbzeitpause motivierende Worte, die ihre Wirkung nicht verfehlten. Gleich zu Beginn der zweiten Halbzeit zeigte sich ein verändertes Bild: Der VFC Plauen fand besser ins Spiel. In der 52. Minute erkämpften sich die Spieler des VFC ihren ersten Eckball, was neue Hoffnung weckte. Obwohl ein Kopfball von Tom Fischer nach einem Freistoß von Winter noch über das Tor flog, verbesserte sich das Spiel der Plauener sichtlich. Allerdings mangelte es noch an Präzision im entscheidenden Moment. In einer Kombination von Winter, Kind und Martynets wurde ein Schuss von Martynets im letzten Moment abgeblockt.

Es folgten zwei Ecken und ein Schuss von Winter, der knapp das Ziel verfehlte. Doch der VFC war nun voll im Spiel. Als Luis Werrmann im Strafraum zu Fall gebracht wurde, war der folgende Elfmeter unausweichlich. Tommy Kind übernahm die Verantwortung und verwandelte zum 1:0, was frenetischen Jubel auslöste. Aber die Gäste gaben nicht auf, und Keeper Pieles musste noch zweimal eingreifen. Er rettete gegen einen Schuss von Kuhinja und hielt auch den letzten Angriffsversuch der Gäste. Abraham Boateng sorgte schlussendlich in einer beeindruckenden Soloaktion nach einem Sprint über das halbe Spielfeld für den entscheidenden 2:0 Treffer, womit das Spiel kurze Zeit später auch endete.

Magdeburgs Trainer zeigt sich nach dem Spiel enttäuscht

Magdeburgs Trainer Petrik Sander: „Es bleibt uns nichts weiter übrig, als die Fehler bei uns zu suchen. Fußball kann grausam sein. Wir haben heute ein grausames Spiel erlebt. In der Endkonsequenz ist es viel Lehrgeld, was wir bezahlen. Ich habe selten so eine Dominanz gesehen. In der ersten Halbzeit müssen wir 2:0 führen. Bis zur 39. Minute habe ich keine Torannäherung von Plauen gesehen. Eigentlich sprach alles für uns. Karsten Oswald hat in der Pause die richtigen Worte gefunden. Es gab eine taktische Anpassung. Das Spiel kippte so in der 60. Minute. Nach einem Wechsel ist etwas Unordnung in unseren Reihen entstanden. Der Elfmeter für Plauen war berechtigt. Danach hatten wir wieder klare Einschussmöglichkeiten, um wenigstens einen Punkt mitzunehmen, was völlig verdient gewesen wäre. Dann machen wir auf, kriegen den Konter. Dann liegst du 2:0 zurück, verlierst das Spiel und weißt eigentlich nicht, warum.“

VFC Plauens Trainer Karsten Oswald: „Wir dürfen nicht vergessen, dass wir zwei richtig schwere Wochen hinter uns haben, bei denen die Ergebnisse in den Spielen nicht gestimmt haben. Gegen Bischofswerda ging es uns so wie Magdeburg heute, dass wir nicht wussten, warum wir das Spiel verloren und das Heute, warum wir es gewonnen haben. Das ist auch für unsere Jungs ein Lernprozess. Wir haben noch 120 Minuten in den Beinen, bei denen die Jungs gefightet haben, aber verloren.

Das kriegst du nicht aus dem Kopf raus. Die Beine waren schwer. Wir haben heute auch die stärkste Mannschaft hier gehabt als Gegner. Das sind alles gute Fußballer und wenn du die spielen lässt, dann passiert so etwas wie in der ersten Halbzeit. Das habe ich den Jungs in der Halbzeitpause gesagt. Wir müssen männlich auftreten, sonst kommen wir nicht in das Spiel rein. Da musst du auch mal Gas geben, auch mal jemanden über die Klinge springen lassen. Das gehört dazu, aber immer fair. Das ist männlicher Fußball. Da müssen wir noch hinkommen. Trotzdem, die Jungs haben sich zurückgefunden und wir nehmen den Sieg heute so mit, denn es war auch schon andersherum.“