Viel zu sehen im Lichtloch 15

Bad Schlema. Doppelten Grund zum Feiern gab es am 1. Mai in Bad Schlema. Neben der Einweihung des historischen Wasserausgabehäuschens im Kurpark wurde zwei Bürgern die Bad Schlemaer Ehrennadel verliehen. Nach Stefan Richter im Jahr 2014 und Sigrid Fleischer 2015 erhielten in diesem Jahr Marion Thomas und Detlef Logsch diese Ehrung. Beide haben sich über Jahre für die Gemeinde Bad Schlema besonders eingesetzt. Die Ehrennadel wurde von Susann Krauß im Uhren- und Schmuckhaus Möckel in Schneeberg angefertigt. Jede ist ein Unikat.

Die Ehrungen

Als zweite Vorsitzende des Vereins zur Wiedereröffnung und Entwicklung des Kur- und Heilbad Schlema e.V., als Inhaberin des Reformhauses am Kurbad und damit als Initiatorin für verschiedenste Gesundheitsveranstaltungen im Ort, möchte Marion Thomas für Bad Schlema etwas bewegen. Außerdem kümmert sie sich als Vorstandmitglied seit Jahren um die positive Entwicklung des ortsansässigen Genossenschaftsmarktes, dem Frischemarkt. „Ohne sie würde es den Frischemarkt heute nicht mehr geben“, beteuert Laudator Dietmar Berger, Verbandspräsident MGV a.D. Und weiter: „Mit Energie und unerschütterlichem Optimismus, mit Liebe zu Bad Schlema und den Menschen kämpft sie für die Zukunft ihrer Gemeinde. Dafür sei ihr heute herzlich gedankt.“

Auch Detlef Logsch hat sich in besonderer Weise für seinen Heimatort eingesetzt. Der frühere Bauhof-Angestellte war auch in seiner Freizeit ehrenamtlich aktiv. Sein Metier waren die Wanderwege und davon gibt es um Bad Schlema herum rund 80 Kilometer. Er achtete auf Sauberkeit, die Beschilderung und vieles mehr. Auch für die Kurortprädikatisierung war dies von besonderer Bedeutung. Viele Bad Schlemaer waren am Sonntagnachmittag zu dieser Ehrung gekommen, bekundeten damit ihre Wertschätzung.

Das Lichtloch 15

Mit großem Interesse wurde auch die Eröffnung des Wasserausgabehäuschens am Lichtloch 15 verfolgt. Es ist der Nachbau einer Wasserausgabestelle, die sich einst im Gelände, wo heute das Damwild sein zu Hause hat, befand. Das über 500 Jahre alte Lichloch 15 ist gehört zum Mark-Semmler-Stolln (so die korrekte historische  Bezeichnung). Hier gab es einen direkten Zugang zum Radonwasser, welches aus dem Stolln in Richtung Mulde fließt. Die Markscheider wählten diesen Punkt als Nullsohle. Ab 1909 stieg hier Richard Friedrich mehrere tausen Mal über 50 Meter hinab, um das Wasser zu erkunden und zu erschließen. 1946 kletterten hier sowjetische Geologen hinab, stießen auf Uranerz – der Uranerzbergbau begann. Mitte der 50er wurde  das Lichtloch 15 verplombt, hier kann kein Wasser mehr nach oben geholt werden. Das kleine Häuschen hat eine ganz andere Funktion. Neben Wissenswertem auf dem Bergbausanierungslehrpfad und dem Planetenweg bietet auch das Wasserausgabehäuschen interessante Informationen und bisher unveröffentlichte Bilder zur Geschichte des Radons in Bad Schlema. Auf sechs Tafeln werden unter anderem die Radonquellen einst und jetzt vorgestellt, lernt man das alte und neue Kurbad sowie die Nutzung des Radons als Therapie kennen. Und, man erfährt hochinteressantes über das Lichtloch 15. Damit sich jeder in Ruhe informieren kann, bleibt das Haus unverschlossen.
Zahlreiche Sponsoren, unter anderem die Volksbank, ermöglichten den historischen Nachbau. Eine Tafel am Haus würdigt ihre Unterstützung. Die Erneuerung des Wasserausgabehäuschens ist ein erster Vorgeschmack auf das Jubiläum 100 Jahre Kurbetrieb, welches im Jahr 2018 gefeiert wird. hb