Volle Pulle!

Warum der Griff zur Pendix-Flasche schnell zur Sucht wird

Von Sven Günther
Region. Aus. Vorbei. Schluss. So geht es nicht mehr weiter, dieses Fahrradfahren mit meiner Frau, die mir mild lächelnd an jedem Berg davon radelt, während ich, japsend, prustend, schiebend mit der Steigung kämpfe.
Jaaaaa, vor ein paar Jahren und vor ein paar Kilo hätte ich vielleicht noch mithalten können, mit meiner leichtgewichtigen Gattin. Aber jetzt…
Es musste sich etwas ändern, wenn Radtouren im Erzgebirge freudvoll verlaufen sollten.
Mein erster Gedanke: Ich kaufe mir ein E-Bike. Ein paar Überlegungen später war klar: Das ist keine Option für mich. Ist es flach, komme ich immer noch gut voran. Die letzte Tour Fichtelgebirge-Wiesbaden (Main-Radweg/wunderschön) mit rund 600 Kilometern Länge in einer Woche, habe ich relativ problemlos an der Seite meiner Frau geschafft.
Mein schönes CUBE will ich auch nicht in Rente schicken. Außerdem lässt sich ein E-Bike ohne Akku ob des hohen Gewichts nicht mehr fahren.
Ein paar Überlegungen und wenige Internet-Klicks später sah ich die Lösung auf dem Bildschirm vor mir: PENDIX! Der Nachrüstsatz einer Firma, die sich aus der Technischen Fachhochschule Zwickau heraus gegründet hat.
Die Logik hinter dem System: Das alte Rad kann umweltfreundlich weiter verwendet werden, sodass man ohne E-Unterstützung ein „normaler“ Radler bleibt. Die sieben Kilo Zusatzgewicht sind zu verschmerzen und wenn notwendig, ist man mit einem elektrischen Rückenwind unterwegs, der die reinste Freude ist.
Schnell war klar: Es wird der Pendix eDrive500, den Fahrradhändler „Bike Bodo“ in Mildenau (Händlerliste gibt es hier) montiert. Der Preis (Antrieb + Einbau) für bis zu 120 Kilometer grenzenlosen Fahrspaß: 1.769 Euro.
Der 48 V Pendix-Akku besitzt eine Kapazität von 497 Wh und arbeitet auf Basis moderner Lithium-Ionen Technologie. Er kann mit einfachen Handgriffen vom Rad abgenommen werden und ist mit dem mitgelieferten 160W Ladegerät bereits innerhalb von 3 Stunden und 10 Minuten wieder vollständig geladen.
Die Bedienung? Ein Kinderspiel! In drei Stufen (Eco, Smart, Sport) lässt sich die gewünschte Unterstützung variieren, wobei ich bei kleinstmöglicher Hilfe am Berg immer noch genügend spüre, dass ich radfahrend unterwegs bin. Inklusive Oberschenkelbrennen und massivem Schweißfluss. Aber die Ehefrau fährt mich eben nicht mehr in Grund und Boden. Stattdessen schwitzen wir auf gleichem Niveau, was schon fast paartherapeutische Effekte hat.
Bin ich allein unterwegs, darf es auch mal ein Schluck mehr aus der eleganten schwarzen E-Pulle sein. Der Modus „Smart“ ist schon flott und „Sport“ ebnet selbst steile Berge, verkürzt natürlich auch die Reichweite. Hilfreich ist, dass ich weiter die komplette Schaltung meines CUBE nutzen kann. Endlich macht Radfahren wieder Spaß…
Fazit: Für mich ist der PENDIX perfekt. Ich kann weiter „normal“ Rad fahren, habe in den richtigen Momenten die richtige elektrische Unterstützung und wenn ich möchte, bin ich mit dem Antrieb Made in Zwickau wie mit einem E-Bike unterwegs. Dazu überzeugen mich der Preis, Verarbeitung und Design – und die Radausflüge mit meiner Frau sind ohnehin unbezahlbar…