Start Zwickau Von wegen Bummelstudent: Mehr Ehre für die Lehre
Artikel von: Redaktion
11.10.2016

Von wegen Bummelstudent: Mehr Ehre für die Lehre

Prof. rer. pol. Gundolf Baier, Prorektor für den Bereich Bildung an der WHZ. Foto: Alice Jagals
Prof. rer. pol. Gundolf Baier, Prorektor für den Bereich Bildung an der WHZ. Foto: Alice Jagals

Zwickau. Knapp 1.200 Studenten haben sich in diesem Jahr an der Westsächsischen Hochschule Zwickau (WHZ) erstmalig immatrikuliert. 4.570 sind es derzeit insgesamt. Die Einrichtung hat einen guten Namen. Viele profitieren mittlerweile von den Auslandskontakten und nicht zu vergessen: von den Lehrmethoden. Beim Thema Bildung wird auf vier Kernpunkte besonderen Wert gelegt. Diese setzen sich aus der guten Lehre, dem Studienerfolg, dem Qualitätsmanagement und dem lebenslangen Lernen zusammen.

„Jeder kann brillieren, wenn er Forschungsgelder erhalten hat. Die gute Lehre ist nebensächliche Voraussetzung. Aber wehe, da geht etwas schief“, betont Prof. rer. pol. Gundolf Baier, Prorektor für den Bereich Bildung an der WHZ. Soll heißen: Sich Wissen anzueignen bedeute auch, demjenigen Zeit zu geben. Dabei gehe es ihm keineswegs um den berüchtigten Bummelstudenten.

Wie wäre es also mit zusätzlicher Zeit im Ausland, um dort (Lebens-) Erfahrung zu sammeln oder um auch in Deutschland ein längeres Praktikum zu absolvieren? „Warum denn nicht?“, so Baier. Kooperationen zu den Universitäten in Prag oder auch Tianjing (Peking) gibt es bereits. „Wichtig ist dabei, wie erfolgreich der Abschluss ist und wie gut der Einstieg in einen adäquaten Beruf gelingt.“

Als Hilfestellung bietet die WHZ viele Beratungsangebote und das von Anfang an bis hin zum Übergang in den Beruf. Immer noch beliebt ist dabei der Diplomstudiengang. Ein Drittel der Studierenden wählen noch immer diesen Abschluss. Den anderen bleibt der Bachelor- der dann im Masterabschluss enden kann. „Und auch hier wollen wir denen entgegenkommen, die bereits berufstätig sind und ein Studium in der Tasche haben“, so Baier.

Insofern bietet die WHZ verschiedene Zertifikate an, die man wie im Baukastenprinzip selbst zusammenstellen kann. Je nachdem, welche Themen für einen interessant sind. Wer alle Zertifikate in einem solchen Aufbaustudium ablegt, hat obendrein die Möglichkeit, seinen Masterabschluss zu absolvieren. Das Angebot ist noch sehr frisch und elf Studierende nutzen es.

Apropos Forschungsgelder: Die WHZ erhielt am Montag ebenfalls den Sächsischen Lehrpreis 2016 in der Kategorie Fachhochschulen – Hochschulen für Angewandte Wissenschaften. Dieser ging speziell an Prof. Wolfgang Golubski, Oliver Arnold und Prof. Frank Grimm. Das WHZ-Team gewinnt den mit 10.000 Euro dotierten Preis für die Entwicklung einer integrierten Lehr-Lernumgebung für Informatik-Studierende, das unter dem Namen „Flipped Classroom“ läuft, des ersten und zweiten Semesters.

Doch auch die WHZ selbst hat nun erstmals einen Lehr-Preis zu vergeben, der mit 3.000 Euro dotiert ist. Bis Anfang nächsten Jahres soll sich dabei der „Lehrmeister“ herauskristallisieren, der die besten Lehrmethoden in petto hat.