Start Zwickau Was macht denn der Innenminister im Schwimmbecken?
Artikel von: Redaktion
04.04.2016

Was macht denn der Innenminister im Schwimmbecken?

Sachsens Innenminister Markus Ulbig, Michael Bartsch (GIIZ), Prof. Dr. Tobias Teich (hinten) und Bert Hoffmann (Bauconzept) (vorn re.) bei der Grundsteinlegung am Montag im ehemaligen Erlenbad. Foto: Alice Jagals
Sachsens Innenminister Markus Ulbig (li.), Michael Bartsch (GIIZ, 2.v.li.), Prof. Dr. Tobias Teich (hinten) und Bert Hoffmann (Bauconzept) (vorn re.) bei der Grundsteinlegung am Montag im ehemaligen Erlenbad. Foto: Alice Jagals

Zwickau. Im Dezember 2016 soll das Technik-Kompetenzzentrum im  Erlenbad eröffnet werden. Der  offizielle Baustart für das Forschungszentrum für intelligentes Wohnen erfolgte am Montagnachmittag im Beisein von Sachsens Innenminister Markus Ulbig.

Ein bisschen wehmütig war es Heinz Langer (82) bei der kleinen Zeremonie schon zumute. Schließlich hatte der Schwimmmeister mehreren tausend Zwickauern das

Schwimmmeister Heinz Langer mit Sachsens Innenminister Markus Ulbig und Zwickaus Oberbürgermeister Pia Findeiß. Foto: Alice Jagals
Schwimmmeister Heinz Langer mit Sachsens Innenminister Markus Ulbig und Zwickaus Oberbürgermeister Pia Findeiß. Foto: Alice Jagals

Schwimmen im Erlenbad beigebracht. Selbst Oberbürgermeisterin Pia Findeiß legte bei ihm während ihres Studiums ihre Prüfung zum Rettungsschwimmer ab. Als das Schwimmbad an der Uhdestraße 2005 geschlossen werden sollte, kämpfte er für dessen Erhalt. Doch ohne Erfolg.

Am Montagnachmittag erfolgte zwar der offizielle Baustart, doch gewerkelt wird seit Ende vergangenen Jahres an dem fast 45 Jahre alten Objekt. Das Dach wurde abgedichtet und die große Scheibenfront erneuert. Hier soll in wenigen Monaten ein

So sieht das Schwimmbecken derzeit aus. In diesem Bereich werden unter anderem Konferenzräume und ein Teil der "Forschungswohnung" integriert werden. Foto: Alice Jagals
So sieht das Schwimmbecken derzeit aus. In diesem Bereich werden unter anderem Konferenzräume und ein Teil der “Forschungswohnung” integriert werden. Foto: Alice Jagals

komplettes Forschungszentrum in Sachen „Smarthome“ entstehen. Das heißt, es werden eine etwa 100 Quadratmeter große umbaufähige Musterwohnung, Labore, Büro und Beratungsräume sowie eine Terrasse entstehen.

Am Scheffelberg-Campus der WHZ wird unter der Leitung von Prof. Dr. Tobias Teich bereits seit 2009 zum Thema „Ambient Assisted Living“  und „Low Energie Living“ gemeinsam mit Studenten und Mitarbeitern geforscht. Dabei werden beispielsweise Farbleitsysteme erprobt, die an Demenz erkrankten Menschen helfen, die Orientierung in der eigenen Wohnung sicher zu stellen. Selbst kleine Sensoren am Kühlschrank können Signale übertragen und so beispielsweise Angehörigen oder dem Pflegepersonal signalisieren, dass der Patient längere Zeit nichts gegessen hat. „Das macht es besonders für ältere Menschen möglich, lange in den eigenen vier Wänden selbstständig zu wohnen“, erklärt Teich.

WHier befanden sich einst die Umkleidekabinen. Foto: Alice Jagals
Hier befanden sich einst die Umkleidekabinen. Foto: Alice Jagals

Das Bauprojekt kostet insgesamt 3,2 Millionen Euro, von denen rund 1,4 Millionen Euro durch den Freistaat gefördert werden. Die GIIZ mbH investiert 1,1 Millionen Euro. Die Stadt zahlt den Rest. Fertigstellung soll einen Tag vor Weihnachten sein – An dem Tag also, an dem die „Erle“ auch ihren 45. Geburtstag feiern würde.

Und Schwimmmeister Heinz Langer? Er ist trotz allem froh, dass „seinem“ Erlenbad nun eine solch tolle Funktion zukommt. „Aktiv bin ich dennoch bis heute und helfe anderen Menschen“, sagt der 82-Jährige, der unter anderem bei 164 Deutschen Meisterschaften mitwirkte und 700 Medaillen besitzt.

Seit Ende 2015 wird das ehemalige Erlenbadgelände zum Technik-Kompetenzzentrum umgebaut. Foto: Alice Jagals
Seit Ende 2015 wird das ehemalige Erlenbad-Gelände zum Technik-Kompetenzzentrum umgebaut. Foto: Alice Jagals