Artikel von: Sven Günther
28.11.2023
„Wham“ bleibt Plauen erspart!
Die umstrittenen GEMA-Forderungen haben auch eine positive Seite
Plauen. Die Bürgermeister raufen sich die Haare, die Organisatoren der Weihnachtsmärkte schimpfen – und der Städte- und Gemeintag verhandelt mit den GEMA-Gebühren-Eintreibern. Diese hatten sich zuletzt die Größe der Veranstaltungsflächen genauer angeschaut und festgestellt, dass viel mehr Fläche beschallt wird, als dafür Geld eingenommen wird.
Die Folge: Eine Kostenexplosion. Wie in Plauen. Im Jahr 2019 belief sich die GEMA-Rechnung auf ca. 3.400 Euro. Für das Jahr 2022 erreichte die Stadt eine Rechnung über ca. 10.500 Euro.
Marie Hummel aus der Pressestelle: „Auf unseren Einspruch hin wurde die Rechnung auf 7.600 Euro reduziert. Die GEMA setzt nun die gesamte Marktfläche als Bemessungsgrundlage an. In den letzten Jahren wurden nur die für das Publikum zugänglichen Flächen in Ansatz gebracht und dies auch so von der GEMA akzeptiert. Die erreichte Reduzierung basiert auf Härtefallklausel. In dem Fall wurden die tatsächlichen Besucherzahlen als weitere Berechnungsgrundlage akzeptiert.“
Die Lösung: traditionelle Musik
In Plauen hat man jetzt eine wohlklingende Maßnahme ergriffen, die Kosten senkt. Aus den Lautsprechern schallen an Wochentagen traditionelle Weihnachtslieder, die gebührenfrei sind. „Oh Tannenbaum“ von einem Chor statt „Last Christmas“ von „Wham“, „Stille Nacht“ statt „Driving Home for Christmas“ von Chris Rea. Marie Hummel: „Nur am Wochenende ist geplant, auch Musik mit GEMA-Gebühren zu spielen. Wir rechnen damit, dass trotz der Reduzierungen etwa 4.500 Euro im Jahr 2023 gezahlt werden müssen. Die GEMA hat bereits angekündigt, zukünftig keine Kulanz mehr zu gewähren. Insofern erreicht die Stadt Plauen eine Kostenersparnis von 6.000 Euro.“
Schon seit Dienstag Glühwein und Weihnachtsstimmung
Bereits seit 300 Jahren gibt es in Plauen während der Adventszeit einen Markt. Was klein anfing, ist mittlerweile zum größten Weihnachtsmarkt des Vogtlandes geworden, welche heute eröffnet wurde. Vier Wochen lang erstrahlt der Altmarkt in weihnachtlichem Glanz, dreht sich die Pyramide, riecht es nach Glühwein und gebrannten Mandeln. Bis zum 23. Dezember hat der Plauener Weihnachtsmarkt täglich von 11 bis 20 Uhr geöffnet. Informationen zum Programm gibt es im Internet.