Start Zwickau Windschnittiges im August Horch Museum
Artikel von: Redaktion
26.06.2023

Windschnittiges im August Horch Museum

Gestalter Matthias Kaluza (links) und Kurator Randy Kämpf vor dem Schaummodell des Audi Jaray im Maßstab 1:1 (1923). Foto: August Horch Museum

Exposition zu Automobil und Aerodynamik

Von Olaf Seifert aus Super Trabi Ausgabe 113.

Zwickau. Bereits um 1910 tauchten erstaunliche Ideen auf, Karosserieformen von Motorwagen dem Luftstrom anzupassen. Flügel- und Tropfenformen wurden Inspiration für Techniker und Erfinder. Zu jener Zeit diente allerdings die Lenkung des Luftstroms um die Karosserie herum nicht dem Zugewinn von Geschwindigkeit, sondern in erster Linie der geringeren Aufwirbelung des Schmutzes von den meist unbefestigten Straßen.

1920er werden zu innovativen Jahren

In den 1920er-Jahren erkannten Techniker und Flugzeugingenieure die Aerodynamik als wissenschaftliches Thema zur Verringerung des Luftwiderstands und des Brennstoffverbrauchs sowie zur Verbesserung der Langstreckentauglichkeit von Automobilen. Auswirkung auf die Serienfertigung hatte das allerdings erst ab der zweiten Hälfte der 1930er-Jahre. Konstrukteure wie Rumpler, Jaray, Freiherr Reinhard von Koenig-Fachsenfeld, Emil Everling, Wunibald Kamm und Karl Schlör von Westhofen-Dirmstein setzen auf dem Gebiet der automobilen Aerodynamik Impulse. Neue Forschungs- und Konstruktionsmethoden, wie etwa die Windkanalforschung und der Rennsport förderten die Entwicklung. Bei der Übertragung auf Serienfahrzeuge fanden sie bei Käufern freilich nur langsam Akzeptanz. Genau dieser Entwicklung, die von solchen Persönlichkeiten der aerodynamischen Forschung im Automobilbau bis zum Zweiten Weltkrieg vorangetrieben wurde, widmet sich die Sonderausstellung. Diese können Besucher noch bis zum 22. Oktober im Zwickauer August Horch Museum, Audistraße 7, erleben.

Museum manager Thomas Stebich at the Audi UW Jaray streamlined car (1934). Photo: August Horch Museum

Exhibition in the August Horch Museum documents the development


„Windschnittig – Automobil und Aerodynamik“. Vom Streben nach der idealen Form über Versuchsobjekte bis zur Pseudostromlinie dokumentieren 13 Großexponate, 26 Modelle und sechs Experimentierstationen diesen Weg. Einzigartige und seltene Fahrzeuge – auch innerhalb der spektakulären Dauerausstellung – verdeutlichen die Verbindung von Effizienz, Nachhaltigkeit und Design in verschiedenen Facetten. In Zeiten knapper werdender Ressourcen und Forcierung der Elektromobilität sind damalige Ideen und Überlegungen aktueller denn je. Als besonderes Angebot wird regelmäßig an der Entstehung und Komplettierung einer Stromlinienform durch einen Karosseriebaumeister live in der Ausstellung gearbeitet. Mehr zur Sonderschau „Windschnittig – Automobil und Aerodynamik“ und den Exponaten finden Sie online.

Der Auto Union Typ C Stromlinie von 1937 erfährt öfter am Tag eine Multimediashow. Foto: August Horch Museum

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