Artikel von: Sven Günther
09.05.2016
Köpping fordert Einwanderungsgesetz
Asyl-Diskussion mit Ministerin Köpping
Von Stefan Unger
Burkhardtsdorf. Zu einer Gesprächsrunde mit Sachsens Intergrationsministerin Petra Köpping (SPD) hatten am Mittwoch vergangener Woche die AG Asyl aus Auerbach und Burkhardtdorf eingeladen.
Hinter den Vereinen steht ein überkonfessioneller und unparteilicher Zusammenschluss von Privatpersonen, Vereinen und Kirchgemeinden.
Die Ministerin wollte sich einen Überblick über die Arbeit der Hilfsorganisationen vor Ort machen und gleichzeitig Ratschläge und Dankesworte überbringen. Anwesend waren aus der Region Bürgermeister, Abgeordnete und Mitarbeiter der Hilfsorganisation HELP.
„Nicht nur das Problem der Hilfe für die Flüchtlinge, sondern das ganze Drumherum, wie etwa die Bürokratie, Dienstberatungen, Kontakte zur Bevölkerung, zur Gemeinde und zu Hausbewohnern erschweren unsere Arbeit vor Ort sehr und machen die Arbeit in der Qualität, wie wir diese gerne leisten würden, nicht möglich“, sagte Susanne Viertel.
Flüchtlinge waren an dieser Zusammenkunft nicht anwesend. Die Ministerin, die am Vortag in der Asylunterkunft Einsiedel war, nahm die Vorschläge und Kritiken dankend auf und gab wichtige Hinweise. „Die Situation ist zurzeit sehr ruhig. Trotz allem haben wir über 20.000 Plätze vorgehalten, um bei Bedarf schnell reagieren zu können. Im Jahr 2015 haben wir in Sachsen für 68.000 Asylanten, geplant waren 15.000, die Betreuung mit 7 Millionen Euro bezuschusst. Für dieses Jahr geben wir zusätzlich noch einmal 34 Millionen Euro für die Asylbewerber aus. Für die soziale Betreuung werden vor Ort fünf Millionen Euro den Gemeinden bereitgestellt. Wichtig für die Helfer vor Ort, dass wir ein landeseigenes Sprachprogramm aufgelegt haben, welches Mitte des Jahres beginnen kann. Trotz allem brauchen wir ein modernes Einwanderungsgesetz“, so Köpping, die darauf verwies, dass viele Asylsuchende hier in Sachsen nicht bleiben wollen, weil ein sehr schlechtes Klima gegenüber den Ausländern herrscht. „Wir hatten vor längerer Zeit zu einer Einwohnerversammlung hier im Ort eingeladen. Gekommen waren rund eintausend Bürger. Darunter solche, die gegen die Asylanten Stimmung machen wollten. Als diese aber merkten, dass die Mehrheit gegen sie war, wurde es ruhig um sie“, erklärte Burkhardtsdorfs zweite Bürgermeisterin Ina Reichel. Die Ministerin bekam Blumen und wünschte den Helfern weiterhin viel Erfolg in ihrer Arbeit.