Start Zwickau Bundespräsident Steinmeier besucht "Werk des Wandels"
Artikel von: Sebastian Höfer
01.09.2023

Bundespräsident Steinmeier besucht „Werk des Wandels“

Ein humanoider Roboter grüßt den Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier mit einem „Glück Auf“. Foto: Sebastian Höfer

Bundespräsident bei Volkswagen in Zwickau

Zwickau. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier besuchte zum Auftakt seiner Themenreihe „Werkstatt des Wandels“ das Volkswagen Bildungsinstitut Sachsen in Zwickau. Minutiös geplant und reibungslos verlief der Besuch des Mannes mit dem höchsten Amt im Lande. Dabei erhielt die Schar an Politikern, darunter die Oberbürgermeisterin der Stadt Zwickau – Constance Arndt sowie dem stellvertretenden sächsischen Ministerpräsidenten Wolfram Günther, VW-Funktionären und Journalisten einen umfassenden Einblick in die Bildungseinrichtung und der neuen Berufsbilder. Dass in Zwickau, wo einst der Trabant beim VEB Sachsenring vom Band lief, die Geschichte des Automobils weitergeschrieben wird, davon konnten sich die Anwesenden aus erster Hand überzeugen. Die Transformation ist im vollen Gange und im Zwickauer Institut deutlich spürbar. Neue Technologien halten Einzug und der Zuwachs von Automatisierungen, weiterentwickelter Software, Robotik und zunehmenden IT-Prozessen schier unumgänglich. Auszubildende samt Ausbilder und Trainer informierten während der Besichtigung – der drei Laborhallen – den Bundespräsidenten über aktuelle Ausbildungsinhalte rund um Fahrzeugelektronik, alternative Antriebe und Hochvolttechnik. Bundespräsident Steinmeier hakte nach und interessierte sich dabei für die persönlichen Lebensläufe der Mitarbeiter. Dabei immer im Fokus die Transformation hin zur Elektromobilität und die persönlichen Veränderungen.

Future e-Mobility Campus bietet moderne Aus- und Fortbildung

Der jetzige „Future e-Mobility Campus“ im Volkswagen Bildungsinstitut fügt, nach knapp dreijähriger Bauzeit und Investitionen in Höhe von 15 Millionen Euro, sich diesem Trend und bietet modernste Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten. „Ich freue mich sehr, heute erneut in Zwickau zu sein, in einer Stadt, die die großen
Entwicklungen des Automobilbaus spiegelt wie kaum ein anderer Ort in Deutschland. Vor zwei Jahren habe ich hier das Fahrzeugwerk besucht. Damals habe ich gesehen, wie Volkswagen die Produktion vom Verbrenner auf E-Autos umgestellt hat. Heute ging es mir darum, mit den Menschen ins Gespräch zu kommen, die hier arbeiten, manche seit Jahrzehnten. Vor mehr als dreißig Jahren haben sie den Trabant hier gefertigt, danach den Verbrenner-Golf und jetzt sind es Elektroautos. Immer haben die Menschen hier in den Fabriken dazu- und umgelernt. Ich habe heute mehr darüber lernen können, wie die Ausbildung an diesem Traditionsstandort organisiert wird. Die hier ausgebildeten Fachkräfte bauen nicht einfach Autos, sie bauen mit an der Zukunft unserer Automobilbranche. Ich bekunde meinen großen Respekt allen, die sich am Umbau unserer Wirtschaft mitarbeiten. Unser Ziel muss es sein, dass dabei alle etwas zu gewinnen haben“, fasst Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier seinen Besuch zusammen.

Automobile Zukunft in Zwickau, wo sonst, wenn nicht dort? 

Einst startete Autopionier August Horch hier die Autoproduktion, später hob er die Marke Audi aus der Taufe, die Teil des damals zweitgrößten Autoproduzenten in Deutschland wurde. Mit guten Tugenden, wie Pioniergeist und Ehrgeiz gepaart mit viel Erfahrung reifte die Robert-Schumann-Stadt zum Automekka in der damaligen DDR. Hier rollte einst der Trabant vom Band, der nach der Wiedervereinigung Deutschlands nicht mehr konkurrenzfähig war. Doch Volkswagen hielt an der Autostadt fest und zog diese zum Vorreiter bei der Produktion von Elektroautos in dem Weltkonzern heran. Vor drei Jahren verließ hier der letzte Verbrenner die Produktion. Nach Aussagen des Unternehmens wurden rund 8.000 Beschäftigte des Zwickauer Werks von 2018 bis Ende 2020 auf die Fertigung von E-Autos trainiert und spezialisiert. Das Bildungsinstitut von Volkswagen in Zwickau ist der Schlüssel für die Mobilität der kommenden Generationen und Garant für das fachliche Know-How von morgen. Die Transformation vom Verbrenner- zum Elektromotor wäre ohne eine fundierte Weiterbildung der Mitarbeiter und Ausbildung künftiger Fahrzeugschmiede nicht möglich gewesen. 

An die Zukunft gedacht

Für die Zukunft gerüstet sieht Gunnar Kilian – Mitglied des Vorstands der Volkswagen AG für die Geschäftsbereiche Personal und Truck & Bus – seinen Zwickauer Unternehmensbereich. „Bildung ist der Schlüssel für eine erfolgreiche Zukunft. Volkswagen treibt die Transformation zum softwareorientierten und nachhaltigen Mobilitätsanbieter weiter voran. Wie unsere Produkte sich wandeln, so wandelt sich auch die Arbeitswelt. Daher setzen wir bei Volkswagen auf eine innovative und zielgerichtete Berufsausbildung, die diese neuen Arbeitswelten erschließt. Der Future E-Mobility Campus konzentriert sich gezielt auf die Anforderungen in den Zukunftsberufen und bietet jungen Menschen einen optimalen Einstieg in den Beruf und die Gestaltung der Mobilität der Zukunft.“