Start Zwickau Carsharing statt Zweitwagen
Artikel von: Uwe Wolf
10.05.2024

Carsharing statt Zweitwagen

Kürzlich konnte die Carsharing-Station im Stadtzentrum eingeweiht werden. Über das neue Angebot freut sich auch Maskottchen Limbo. Foto: Uwe Wolf

Limbach-Oberfrohna ab sofort Carsharing-Standort

Limbach-Oberfrohna. Der mitteldeutsche Carsharing-Anbieter teilAuto hat sein Angebot in Limbach-Oberfrohna eröffnet. Zum Start wurde zunächst eine Station in der Innenstadt an der Hechinger Straße eingerichtet: Dort steht ab sofort ein ElektroKleinwagen bereit. „Mit der Eröffnung der Carsharing-Stationen bieten wir ein neues, zusätzliches Mobilitätsangebot für Limbach-Oberfrohna und den nördlichen Teil des Landkreises Zwickau. Es ist ein Beitrag zur Mobilitätswende in der Region“, sagte Limbach-Oberfrohnas Oberbürgermeister Gerd Härtig. „Wir wollen, dass weniger das Zweit- oder Drittfahrzeug genommen wird, sondern dass man das Carsharing nutzt.“ Ziel ist die dauerhafte Etablierung des Systems sowie die enge Verknüpfung mit anderen Verkehrsmitteln, um nachhaltige Mobilität zu fördern. „Mit teilAuto haben wir einen starken und in Mitteldeutschland verwurzelten Partner gefunden, der auch über Erfahrung in kleineren Städten verfügt“, erklärte Bürgermeister Robert Volkmann.

Lokale Unterstützung ist wichtig

Die Aufgabe, Carsharing in Limbach-Oberfrohna möglich zu machen, sei nicht einfach gewesen, aber sie habe viel Spaß gemacht. „Damit Carsharing in einer 24.000-Einwohner-Stadt wie Limbach-Oberfrohna funktioniert, ist lokale Unterstützung besonders wichtig“, ergänzt teilAuto-Regionalleiter Martin Schmidt. Diese erhielt der Gemeinschaftsauto-Anbieter von der Stadtverwaltung, aber auch von interessierten Unternehmen und Privatpersonen. Seit 2022 gab es deshalb immer wieder Gespräche mit der Verwaltung und weiteren Interessenten. „Wir hatten 1,5 Jahre Vorbereitungszeit, was schneller ist als in anderen Orten“, sagte Antje Böttcher vom Verkehrswende in kleineren Städten e.V. „Das ist das Ergebnis einer sehr guten Zusammenarbeit vor Ort. Sicher wird es dauern, bis das Carsharing in Limbach-Oberfrohna wirtschaftlich ist. Aber wir gehen das wirtschaftliche Risiko in der kleinen Stadt ein.“

Antje Böttcher vom Verkehrswende in kleineren Städten e.V. führt die „Betankung“ an der Carsharing-Station vor. Foto: Uwe Wolf

Für die technische Umsetzung wurde der regionale Energiedienstleister eins energie in sachsen GmbH & Co. KG ins Boot geholt. Dieser installierte die benötigten Ladestationen. Roland Warner, Vorsitzender der eins-Geschäftsführung, sagte dazu: „Wir freuen uns, dass wir die bereits durch eins zur Verfügung gestellte Infrastruktur um zwei weitere Ladepunkte erweitern können. Die Kombination aus öffentlichem Laden und Carsharing zeigt, dass maximale persönliche Mobilität und Umweltfreundlichkeit kein Widerspruch sind.“ Am Rathaus ist ein zweiter Carsharing-Standort in Vorbereitung. Dort soll ein Fahrzeug mit Verbrennermotor stationiert werden. Studien zufolge ersetzt ein Carsharing-Auto bis zu 20 private Pkw und hilft damit, den Straßenraum zu entlasten. Im ländlichen Raum kann Carsharing als Ersatz für den Zweitwagen viele Familien finanziell entlasten. Laut dem Bundesverband Carsharing lohnt sich das organisierte Autoteilen vor allem für Menschen, die im Jahr weniger als 14.000 Kilometer fahren und das Auto nicht täglich zum Pendeln benötigen.