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Artikel von: Judith Hauße
25.02.2021

Chemnitzer Theaterprojekt für Publikumspreis nominiert

Ein Blick hinter die Kulissen verrät den großen technischen Aufwand, der für das Projekt nötig ist. Foto: Nasser Hashemi/Städtische Theater Chemnitz

Das gemeinsam vom Chemnitzer Figurentheater und dem ASA-FF e.V. initiierte digitale Abenteuer „Wandertag im Weltraum“ ist für den Deutschen
Publikumspreis für Kulturelle Bildung „Kulturlichter“ nominiert.

Abgestimmt werden kann im Online-Voting ab 4. März 2021 unter www.kulturlichter-preis.de, zur Auswahl stehen insgesamt drei Projekte aus ganz Deutschland, darunter auch das digitale Klassenzimmerstück aus Chemnitz, das im September 2020 seine Premiere feierte. Es nimmt Klassenstufen von 2 bis 5 auf eine Exkursion durch die Weiten des Weltraums.

WochenENDspiegel berichtete bereits über das Projekt:

Die Figuren gelangen per Bluescreen in die virtuelle Welt. „Quasi ein live-inszenierter Trickfilm“, wie der Regisseur erklärt. . Das lässt auch schon ein Blick auf den Bühnenaufbau erahnen. Insgesamt vier Kameras und Grafikrechner, über zehn Bildschirme sowie Bluescreen-Technik sind nötig, um das Theaterstück nicht bloß als Video den Kindern und Jugendlichen vorzuhalten. Live und in Farbe wird die Expedition vor den Augen oder besser gesagt über den Bildschirmen der Klassen online als Stream flimmern. „Für uns als Theater ein komplettes Neuland“, betont Produktionsleiter Torben Ibs.

Auch für Christian Claas und sein Team ist das eine Premiere. Denn zum ersten Mal hebt er eine künstlerische Inszenierung auf die digitale Ebene. „Wir haben eine komplett neue Bühne für uns entdeckt, auf der wir gleichzeitig auch mit dem Publikum in den Dialog treten können“, so Claas. „In letzter Zeit sind wir häufig weit auseinander gewesen. Zwar befinden wir uns auch im Weltall weit weg von allem, gleichzeitig können wir dennoch durch technische Mittel Nähe erzeugen. Da können sich selbst die Figuren umarmen ohne dass sie sich berühren“, beweist Claas gemeinsam mit Techniker unserer Redakteurin vor Ort.

Mit dem Projekt setzen das Figurentheater Chemnitz und der ASA-FF e.V. ihre langjährige Kooperation fort. In der Regie von Christian Claas entsteht daher nun eine Produktion, mit der – Corona zum Trotz – wieder einmal sinnlich-äthetische Erfahrungen gepaart mit Lerninhalte auf kreativ-spielerische Weise verbunden werden können.  Die Schulen müssen für eine Teilnahme nur über eine grundlegende technische Ausstattung verfügen: Ein Laptop mit Webcam und Beamer oder ein interaktives Whiteboard sowie ein Internetanschluss reichen aus.

Sofern möglich, können sich die Schülerinnen und Schüler alternativ auch von zu Hause oder einzeln per Tablet oder Laptop in den Live-Stream einloggen, so dass das Stück auch im Bereich des lehrkraftbetreuten Home-Schoolings eingesetzt werden kann. „Wir möchten mit diesem Projekt ganz bewusst neue digitale Lernräume erschließen. Das bietet Impulse, um Themen wie Ressourcenübernutzung oder Migration mit neuen Medien zu erzählen“, erläutert Franz Knoppe, Vorsitzender des Kooperationspartners ASA-FF e.V. „Wir können hier auf einer digitalen Reise mit den Schüler*innen die Internationale Raumstation und den Regenwald im Amazonas erkunden, was den Lehrerinnen und Lehrern jede Menge Anknüpfungspunkte für die eigene pädagogische Arbeit liefert.“