Start Das Erfolgsrezept von Benjamin Unger
Artikel von: Sven Günther
23.04.2024

Das Erfolgsrezept von Benjamin Unger

Benjamin Unger: Meine wichtigste Zutat ist das Team

Erzgebirge. „Ich allein bin nichts!“ Benjamin Unger, unser Starkoch mit dem Michelin-Stern, weiß genau, wem er den Erfolg zu verdanken hat. „Es ist eine Teamleistung. Alle, die im Restaurant und im Hotel mitarbeiten, haben dazu beigetragen, dass wir die Auszeichnung bekommen haben“, sagt der Chefkoch des Restaurants „St. Andreas“ im ‚Hotel Blauer Engel‘ in Aue-Bad Schlema. Und er ergänzt: „Dass wir als Gruppe funktionieren, zeigt sich auch daran, dass der Michelin unser Restaurant ‚Lotters Wirtschaft‘ mit einem Bib Gourmand ausgezeichnet hat.“

Benjamin Unger doppelt ausgezeichnet

Der zweithöchsten Auszeichnung des bedeutsamsten Restaurant-Führers. Eine Kombination, die nur wenige Häuser in Deutschland ihr Eigen nennen können. Benjamin Unger: „Wir präsentieren damit im St. Andreas eine exzellente Küche auf höchstem Niveau, zeigen aber auch, dass wir auf der anderen Seite hochwertig gekochte Speisen zu moderaten Preisen anbieten.“

Moderate Preise. Im „St. Andreas“ gibt es ein Fünf-Gänge-Menü für 140 Euro. Ein Betrag, der für ein Sterne-Restaurant im unteren Segment einzuordnen ist. Benjamin Unger: „Daran wird sich nichts ändern. Warum auch? Den Stern haben wir für etwas bekommen, das wir schon geschafft haben. Deshalb werden wir genauso weitermachen, mit der gleichen Akribie und Leidenschaft weiter kochen und unseren Gästen Momente schenken, an die sie sich noch lange gern erinnern werden.“

Unger: Qualität muss sich rechnen

Und dabei achtet Benjamin Unger auch auf die Zahlen, sagt: „Ich bin nicht nur Koch, sondern auch geprüfter Betriebswirt. Deshalb bringen wir in unserem Haus Qualität auf die Teller – und es rechnet sich auch.“ Erstens für den Gast, der nicht nur das exzellente Essen, sondern auch exzellenten Wein in einer exzellenten Atmosphäre genießen kann. Zweitens für das Unternehmen, das seit vielen Jahren eine der besten kulinarischen Adressen in Deutschland ist.

St. Andreas: Ein Kracher!

Deutlich wird das, wenn man sich die deutsche Restaurant-Rangliste von Hannes Buchner ansieht, die seit Jahren ein Maßstab des guten Geschmacks ist. Aktuell liegt das St. Andreas hier auf Platz 179, könnte durch den Stern in die Top 120 rutschen. Benjamin Unger: „Top 120 von rund 80.000 Restaurants in Deutschland. Das ist der Kracher für das Erzgebirge und die ganze Region.“

Ein Kracher, der auch durch die neue Bewertung beim kulinarischen Reiseführer „Gusto“ belegt wird, in dem das „St. Andreas“ neuerdings mit acht von zehn möglichen Pfannen geführt wird.
Acht Pfannen stehen für: Handwerklich und geschmacklich hervorragende, oft auch sehr kreative Kochkunst. Konstant ausgezeichnete Produkte ohne größere Qualitätsschwankungen. Handwerklich-technisch tadellose, präzise Umsetzung. Natürlich intensive, klare, fein abgestimmte Aromen (Eigengeschmack, nicht Würze!). Es wird entweder ein hoher Grad an Kreativität geboten, und das Kulinarium überrascht mit viel Esprit und unkonventionellen Ideen (auch bei der Präsentation), oder eine mit Feingespür interpretierte klassische Küche, die durch starke Substanz und Ausdruckskraft beeindruckt.

Ungers beste Zutat: Das Team

Benjamin Unger: „Daran sieht man deutlich, dass man diese Erfolge nie allein schaffen kann. Es braucht ein funktionierendes Team mit motivierten und zufriedenen Mitarbeitern. Jeder Einzelne, vom Spüler, dem Hausmeister, den Kellern und Köchen, meiner Frau Katja im Bereich der Reservierungen und dem Empfang, meiner Mutter Ute, meinem Bruder Claudius im Service bis hin zu meiner Sous-Chefin Paula Hendel: Sie alle geben mit mir zusammen Vollgas für unsere Gäste. Und das im fünften Gang!“
Das war vor dem Michelinstern so, das wird nach der erstklassigen Auszeichnung so bleiben und ist ein Zeichen dafür, das man gemeinsam regional etwa Geniales schaffen kann.