Start Drei Punkte mit dem nötigen Glück für die Veilchen
Artikel von: Redaktion
20.04.2024

Drei Punkte mit dem nötigen Glück für die Veilchen

Strafraumszene mit Marco Schikora, Steffen Nkansah und Erik Majetschak (von links). Foto: Steffen Colditz

Stefaniak aus dem Nichts

Aue. Unter der Woche zogen die Veilchen gegen Bischofswerda in den Sachsenpokal ein, am Wochenende wartete die Liga und die SpVgg Unterhaching. Im Duell der punktgleichen Tabellennachbarn bot Trainer Pavel Dotchev seine eingespielte Elf auf den Platz. Nur im Tor und in der Innenverteidigung gab es jeweils einen Wechsel. Steffen Nkansahersetzte Niko Vukancic im Abwehrverbund, während Kapitän Martin Männel zwischen seine beiden Pfosten zurückkehrte. Bei nasskaltem Wismut-Wetter waren es aber die Gäste aus dem Münchner Süden, die besser ins Spiel kamen.

Gleich zu Beginn setzte die Mannschaft von Trainer Marc Unterberger Aue unter Druck und in der Anfangsphase sorgten nur die Roten für echte Torgefahr. Die erste hundertprozentige Torchance hatten auch die Gäste, nach einer guten schnellen Kombination schickte Patrick Hobsch den Ex-Auer Simon Skarlatidis auf die Reise. Der ehemalige Flügelstürmer der Veilchen, der 2016 zusammen mit Pavel Dotchev den Aufstieg schaffte, ging frei auf das Auer Tor zu, zögerte aber vor seinem ehemaligen Teamkollegen Männel zu lang. Noch bevor Skarlatidis abschließen konnte, war Marco Schikora zur Stelle, der Abräumer der Veilchen entschärfte die Situation mit einer hochriskanten Rettungstat.

Pavel Dotchev reagierte und stellte um. Mit Niko Vukancic kam ein Innenverteidiger und Erik Majetschak, Mirnes Pepic und Boris Tashchy rückten jeweils auf offensivere Positionen. Dennoch blieben die Gäste die bessere Mannschaft und Unterhaching hätte direkt nach dem Wechsel in Führung gehen müssen. Die Spielvereinigung drängte und die Veilchen bekamen in der 34. Minute den Ball nicht aus dem Strafraum geklärt. Das Spielgerät flipperte durch die Gefahrenzone und am Ende kam der Ball zu Patrick Hobsch. Der Stürmer schoss auf den langen Pfosten und verfehlte das Auer Tor nur um wenige Zentimeter. Unterhaching vergab die Chancen und Aue stach zu. 40 Minuten lang waren die Veilchen kaum einmal in der gegnerischen Hälfte, aber den ersten Fehler der Gäste bestrafte Aue sofort. Marvin Stefaniak versuchte es durch die Mitte und blieb dabei an Schwabl hängen. Der Rechtsverteidiger konnte aber den Ball nicht klären, Boris Tashchy ging im richtigen Moment dazwischen und unverhofft kam Marvin Stefaniak doch noch zum Abschluss. Eiskalt schloss der Kreativspieler der Veilchen ab und traf zu seinem 7. Saisontreffer ins lange Eck. 1:0 – aus dem Nichts erzielte Aue das Tor und mit dieser Führung ging es für die Erzgebirger in die Pause.

Meuer erhöht aber Aue zittert bis zum Schluss

Die Veilchen mit dem Tor vor der Pause und die zweite Hälfte war keine Minute alt, da stachen die Hausherren erneut zu. Diesmal patzte der Hachinger Max Lamby, nach einem weitem hohen Ball von Niko Vukancic unterschätzte der Verteidiger den Ball. Steffen Meuer lauerte genau richtig, holte sich den Ball und traf frei vor Vollath zum 2:0. Aue kaltschnäuzig und effektiv, aber die Gäste aus der Münchner Vorstadt zeigten Moral und gaben sich nach dem erneuten Gegentor nicht auf. Es entwickelte sich ein munterer Schlagabtausch – Haching lief an und Aue setzte auf Konter. Nach gut einer Stunde war Martin Männel erstmals wieder richtig gefordert. Nach einer Ablage von Manuel Stiefler versuchte es Aaron Keller aus spitzem Winkel mit einem wuchtigen Schuss. Männel war zur Stelle und parierte zur Ecke.

Die Spielvereinigung gab sich nicht auf und zwang Aue zu Fehlern. In der 69. Minute setzte sich Keller erneut auf dem Flügel durch und brachte den Ball scharf in die Mitte, Steffen Nkansah versuchte den Ball zu klären, doch seine Rettungstat fand ihren Weg ins eigene Tor. Martin Männel war chancenlos, als der Ball im kurzen Ecke einschlug. Nur noch 2:1 und es folgte eine dramatische Schlussphase. Haching warf alles nach vorne und Aue hatte sein Chancenglück verspielt. Marvin Stefaniak und Boris Tashchy vergaben gute Gelegenheiten. Aue konnte die offenen Räume nicht nutzen und so blieben die Gäste weiterhin im Spiel.

Bis in die letzten Minuten der Nachspielzeit mussten die Fans im Erzgebirge zittern. Martin Männel musste abtauchen und die gefährliche Chance von Boipelo Machigo entschärfen und in der 87. Minute hatte Fetsch den Ausgleich auf dem Fuß, verzog aber und schoss über das Tor. Sogar Keeper Rene Vollath schaltete sich in der Nachspielzeit mit ein und der Schlussmann traf tatsächlich zum vermeintlichen 2:2. Nach einem Freistoß bekam Vollath den Ball in den Fuß gespielt, frei vor Martin Männel zog er ab und versenkte die Kugel im Tor. Allerdings stand der Keeper der Hachinger dabei deutlich im Abseits und so blieb es im Lößnitztal bei einem durchaus glücklichen Sieg für die Veilchen.

Text: Max Richter