Start Erzgebirge EHV Aue: Swat-Kommando mit Mission Auswärtssieg
Artikel von: Sven Günther
03.02.2017

EHV Aue: Swat-Kommando mit Mission Auswärtssieg

utz Lorenz, Präsident des EHV Aue schaut im Gespräch mit Hans-Joachim Schwochow kurz auf die vergangene Saison mit Herbsttief und Trainerwechsel zurück und blickt zuversichtlich in die Zukunft des Vereins. Foto: Birgit Hiemer

EHV Aue: Swats Team in Hamm-Westfalen

Neues Jahr, neues Glück und das letzte Spiel der Hinrunde. Der EHV Aue trifft in der 2. Handballbundesliga auf Hamm-Westfalen, will auswärts siegen. Die Gastgeber liegen auf Rang 16, Aue ist Zwölfter.

Trotz dreier Auswärtssiege in Folge keine leichte Aufgabe. ASV-Trainer Niels Pfannenschmidt auf der Homepage des Vereins: „Wir sind körperlich und konditionell topfit, was uns im Verlauf der Rückserie helfen und ein Knackpunkt sein wird. Mit Aue treffen wir auf einen Gegner, der zuletzt 7:1 Punkte geholt habe und sehr stabil geworden ist. Aber wir hatten schon viele gute Mannschaften zuhause und haben trotzdem gewonnen.”
Siege braucht der Mann auch. Er muss sich empfehlen: Sein Vertrag wird im Sommer nicht verlängert.

Wie die Trainerfrage beim EHV im Sommer geregelt wird, steht beim Verein momentan nicht zur Debatte. Das betont Präsident Lutz Lorenz auch im Gespräch mit Dr. Hans-Joachim Schwochow.

Der EHV-Fan fragt sich: Wie konnte es zwischen zeitlich zu einem derartigen Leistungsabfall kommen?  Wie fällt Ihre Antwort aus?
Zunächst möchte ich betonen, dass die Vorbereitung auf die Saison 2016/2017 planmäßig verlief. Dank guter Arbeit in den Vorjahren bestand zeitig Klarheit darüber, mit welcher Mannschaft wir unsere sportlichen Ziele verwirklichen wollen. Wir setzten darauf, den Kader im Kern beizubehalten und sinnvoll zu ergänzen.
Dem Wechsel unseres  erfolgreichen Trainers Runar Sigtryggsson in die 1. Bundesliga standen wir nicht im Wege. Der Zeitpunkt seines Weggangs war für uns alles andere als günstig. Wir waren froh darüber, dass wir kurz vor Saisonbeginn mit Maik Handschke einen gestandenen Handballlehrer verpflichten konnten. Wir waren davon überzeugt, mit ihm den erfolgreichen Weg der Vorjahre weitergehen zu können.

Hat sich diese Entscheidung im Nachhinein als falsch erwiesen?
Eindeutig: Nein! Maik hinterließ auf uns einen ausgezeichneten sportlichen und menschlichen Eindruck. Das gilt noch immer. Die Schwierigkeit bestand darin, dass er an der mehrjährigen und erfolgreichen Formung der Mannschaft nicht mitgewirkt hatte und so ein fertiges Gebilde mit einem von Runar geprägten taktischen und spielerischen Konzept vorfand. Dass Maik ein anderes Konzept verfolgte, kann ihm nicht vorgeworfen werden. Es ist zudem müßig,  darüber endlose Debatten zu führen. Wie sich die Tabellensituation bis zum 26. November 2016 entwickelte, ist bekannt. Sie führte dazu, dass  wir ihn ab dem 28. November 2016 beurlaubten.

Seit dem 28. November heißt der neue Cheftrainer Stephan Swat. Ein Glücksgriff?
Durchaus. Mit ihm kehrte der Erfolg zurück. Seit dem 4. Dezember stehen drei Siege und ein Unentschieden zu Buche; das bedeutet Tabellenrang zwölf  und Anschluss an das Mittelfeld. Mit Petr Hazl steht als Co-Trainer ein erfolgreicher EHV-Spieler vergangener Jahre an seiner Seit e. Dem Trainer-Duo wünsche ich, dass es seine erfolgreiche Arbeit in der Rückrunde fortsetzen kann.
Der Vertrag mit Stephan Swat läuft zum 30. Juni aus. Wie geht es dann weiter?
Zunächst  sind wir sehr froh darüber, dass es Präsidium, Vorstand und Rüdiger Jurke als Geschäftsführer der EHV Aue Marketing & Spielbetrieb GmbH & Co KG gelungen ist,  gemeinsam  mit dem Landratsamt als Dienstherren von Stephan zu einer für beide Seiten tragbaren Lösung zu kommen. Landrat Frank Vogel hat im Rahmen seiner Möglichkeiten einer Arbeitszeitregelung zugestimmt. Sie stellt eine tragbare Lösung dar, um die Erfüllung beruflicher Aufgaben und die sportliche Leitung des EHV-Teams als Cheftrainer zu gewähren. Für dieses Entgegenkommen danken wir.
Wie es nach dem 30. Juni weitergeht, werden wir sehen, wenn gründliche Gespräche mit allen Beteiligten geführt wurden. Jetzt geht es uns erst einmal darum, die Rückrunde erfolgreich und in der nötigen Ruhe zu gestalten.

Wagen Sie nach all diesen Turbulenzen eine Tabellenplatz-Prognose für das Saisonende?
Nein. Meinerseits gibt es keine Prognosen oder Spekulationen. Wir wollen gemeinsam aus dem Herbsttief 2016 herauskommen. Ein Platz im Mittelfeld wäre großartig. Unsere Kraft wollen wir außerdem  darauf verwenden, dass unsere Handballfamilie auch in der Saison 2017/2018 guten Leistungshandball geboten bekommt. Allen, die uns bisher halfen und die auch künftig an unserer Seite stehen, danke ich für ihr Engagement. An dieser Stelle möchte ich Rüdiger Jurke zur Verleihung der Brückenehrennadel der Großen Kreisstadt Aue herzlich gratulieren.