Start Erzgebirge Erzgebirgsklinikum: Gewerkschaft ruft zum Warnstreik auf
Artikel von: Redaktion
13.05.2024

Erzgebirgsklinikum: Gewerkschaft ruft zum Warnstreik auf

Am Klinikum ruft ver.di für heute zum Streik auf. Foto: Andre März

Aufruf zum Streik an drei Standorten

Region. Die Gewerkschaft ver.di hat für den 13. Mai zum Warnstreik am Erzgebirgsklinikum aufgerufen. Betroffen sind die Standorte Annaberg-Buchholz, Stollberg und Zschopau. Der Streik richtet sich speziell an die Beschäftigten im nicht-ärztlichen Dienst, die sich derzeit in einer schwierigen Tarifauseinandersetzung befinden. Nachdem die erste Verhandlungsrunde keine Ergebnisse gebracht hatte, sieht die Gewerkschaft keine andere Möglichkeit mehr.

Forderungen von ver.di

Im Zentrum des Konflikts stehen die Forderungen nach einer Inflationsausgleichszahlung von 1.800 Euro netto und einer Anhebung der Gehälter um mindestens 12 Prozent. Dies würde einer Niveau-Anpassung des Krankenhaustarifvertrages für kommunale Krankenhäuser (TVöD-K) entsprechen. Diese Maßnahmen sind nach ver.di-Angaben notwendig, um die wirtschaftliche Situation der Beschäftigten zu stabilisieren. Gleichzeitig wolle man eine faire Bezahlung garantieren. Die Arbeitgeberseite hat bisher lediglich Gehaltssteigerungen von 2 Prozent für Juli und Dezember 2024 angeboten.


„Weil eine solche Prämie nicht dauerhaft wirkt, die Inflation aber dauerhaft höhere Preise im Supermarktregal verursacht, braucht es nachhaltige und spürbare Einkommensverbesserungen. Im Vergleich der Jahreseinkommen 2023 und 2024 würde das Angebot der Klinikgeschäftsführung nur 1,17 Prozent mehr Gehalt bedeuten. Das bezeichnen unsere Mitglieder in einer unternehmensweiten Befragung zurecht als unterirdisch.“, so der zuständige Gewerkschaftssekretär Robin Rottloff. Ebenso wurde ein von ver.di entwickelter Kompromissvorschlag ohne Befassung abgelehnt.

Auch am Standort Annaberg beteiligten sich zahlreiche Arbeitnehmer am Streik. Foto: Andre Kaiser

Hintergrund der Tarifunterschiede

Die Fusion der vier Klinikstandorte im Erzgebirge hat dazu geführt, dass sich etwa 40 Prozent der Beschäftigten in einer privilegierten Lage befinden, weil sie nach dem Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes bezahlt werden und bereits Gehaltserhöhungen von 12 bis 16 Prozent im März 2024 erhalten haben. Bei den verbleibenden 60 Prozent der Beschäftigten, die nach einem Haustarifvertrag bezahlt werden, klafft jedoch eine signifikante Gehaltslücke. Daher streben die aktuellen Tarifforderungen danach, diese Lücke zu schließen und eine gerechte Bezahlung für alle Mitarbeiter zu erreichen. In diesem Kontext haben am Standort Stollberg etwa 80 Mitarbeiter allein am Streik teilgenommen.