Start Zwickau Flugzeuge können auch nach 2021 weiter abheben
Artikel von: Redaktion
24.06.2016

Flugzeuge können auch nach 2021 weiter abheben

Sven Itzek (AfD) kämpfte bis zum Schluss. Ohne eine Mehrheit zu finden. Fotos: Alice Jagals
Sven Itzek (AfD) kämpfte bis zum Schluss. Ohne eine Mehrheit zu finden. Fotos: Alice Jagals

Zwickau. Die gute Nachricht zuerst: Der Aero Club hat in der Schlacht um das Flugplatzgelände erst einmal wieder die Nase vorn. Mit 30 Ja- und 8 Nein-Stimmen plädierten die Stadträte am Donnerstagabend mehrheitlich für die Verlängerung des Pachtvertrages auf weitere 25 Jahre, gerechnet ab 2021. Doch damit sind manche Probleme noch nicht gelöst.

Erneut stand das große Thema Industrie- und Gewerbeansiedlung an. Sven Itzek zog alle Register  – bzw. Bücher – aus der Reserve und erklärte erneut, was denn in der Zukunftsvision namens „Zwickau 2050“ vorausgesagt werde. Dabei betonte er auch, dass die Stadt an diesem Buch mitgewirkt habe und darin eben ausdrücklich zur Sprache kommt, dass der Flugplatz Platz machen muss für Gewerbe- und Industrieansiedlungen. Immerhin habe Zwickau zusammenhängend nur zwei Hektar jeweils zu bieten. Dass das bisher vorgehaltene Industriegebiet in Schneppendorf bisher keinen Investor angelockt hat, war dabei nebensächlich. Auch, dass der Flugplatz unter anderem für Frischluft sorgt und das Risiko für Hochwasser mindert.

Und auch die Fraktion Die Linke zeigte sich zwiespältig während SPD, BfZ und CDU für den Erhalt des Flugplatzes stimmten.

Nun könnte alles prima sein. Allerdings läuft die Genehmigung für die Werkstatthalle für die Segelflieger im Herbst dieses Jahres aus. Ein Antrag bei der SAB muss erneut gestellt werden. Doch mit einer Zusage ist in diesem Jahr nicht mehr zu rechnen. 365.000 Euro kostet der Neubau. 70.000 Euro würde der Verein selbst aufbringen. Die mit dem städtischen Haushaltsbeschluss abgewiesenen 160.000 Euro kommen noch hinzu, eventuell durch einen Kredit. In dieser Sache zeigt sich Aero Club-Vorsitzender Joachim Lenk zuversichtlich.

Die Fördermittel-Zusage muss bis 2018 erfolgen. So steht es im Beschluss. Ansonsten ist der Pachtvertrag 2021 beendet. Diesen könne man allerdings auch so kündigen, meinte Oberbürgermeisterin Pia Findeiß beiläufig. Doch mit Fördermitteln ist das immer eine Sache. Die müsste dann die Stadt selbst zurückzahlen.

Hinzu kommt nun, dass mit der Abzweigung von Pachtfläche einige Veranstaltungen auf dem Gelände nicht mehr stattfinden können, da einfach der Platz, beispielsweise für Parkmöglichkeiten fehlt. „Zwar zahlt der Verein jährlich nur 1.200 Euro an Pacht. Für die Bewirtschaftung der gesamten Fläche bringen wir jährlich jedoch  40.000 Euro auf. Allein durch Veranstaltungen haben wir im Jahr wieder 10.000 Euro gut gemacht“, erklärt Lenk.

Dennoch schaut der Club nach vorn. Denn einen Grund zum Feiern war der Stadtratsbeschluss dennoch. Die offizielle Sause gibt es Mitte August. Dann findet wieder das beliebte Flugplatzfest statt.