Start Chemnitz Im Wildgatter beginnt die Brunft
Artikel von: Björn Max Wagener
26.09.2023

Im Wildgatter beginnt die Brunft

Der Rothirsch ist mit einer Schulterhöhe von über einem Meter eines der größten Wildtiere in Mitteleuropa. Foto: Jan Klösters, Tierpark Chemnitz

Besonders Ereignis im Wildgatter zu beobachten

Oberrabenstein. Seit ein paar Tagen lässt sich im Wildgatter ein besonderes Schauspiel beobachten. Die Paarungszeit, die sogenannte Brunft, der Rothirsche hat begonnen. Diese Zeit liegt immer zwischen Mitte September und Mitte Oktober, ist jedoch auch von den Temperaturen abhängig. Während kalte Nächte die Aktivität steigern, verringern wärme Nächte diese. Mit etwas Glück können Besucher das „Röhren“ der Hirschbullen wahrnehmen.

Foto: Jan Klösters, Tierpark Chemnitz

Wer bereits früh das Wildgatter besucht, kann in den kühlen Morgenstunden die noch dampfenden Tiere beobachten, Zeichen einer sehr energieaufwendigen Nacht. Weitere Spuren der Brunft lassen sich überall entdecken. Frisch zerfetzte junge Bäumchen, der stellenweise mit dem Geweih aufgewühlte Boden, das Gewirr vieler Sprengfährten und der charakteristische herbe Brunftgeruch, der in der Luft liegt.

Zu Beginn der Brunftzeit versuchen die männlichen Hirsche ein „Brunftrudel“ zu halten. Dazu vertreibt das stärkste Tier alle anderen männlichen Konkurrenten um ein Rudel aus Hirschkühen. Der stärkste und verbleibende Hirsch wird als „Platzhirsch“ bezeichnet. Durch imponierendes Verhalten oder sein lautes Röhren versucht dieser, potenzielle Rivalen abzuschrecken. Als letzte Instanz kann ein Platzhirsch seinen Rivalen nur durch einen Kampf von seinem Rudel fernhalten. Hierbei wird das Geweih, das alle männlichen Tiere als gemeinsames Merkmal tragen, eingesetzt. Ein „Kommentkampf“ hat nicht das Ziel, den Gegner zu verletzen, da es scheinbar festgelegte Regeln gibt, wodurch das Verletzungsrisiko relativ gering bleibt. Ein tödlicher Ausgang eines Kampfes ist die Ausnahme.