Start Chemnitz Interview mit Robin Schneider, der den Ironman von Kalifornien in seiner Altersklasse gewann
Artikel von: Redaktion
16.05.2018

Interview mit Robin Schneider, der den Ironman von Kalifornien in seiner Altersklasse gewann

Der strahlende Sieger Robin Schneider. Foto: Eric Hildebrand

Chemnitz. 3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren und ein Marathonlauf über 42,195 Kilometer – wer diese Herausforderung bewältigt, ist im wahrsten Sinne ein Ironman, also ein Mann oder eine Frau aus Eisen. Nicht nur geschafft sondern in seiner Altersklasse gewonnen hat der Chemnitzer Student Robin Schneider. In Kalifornien holte er sich in seiner Altersklasse den Sieg und ist nun für den legendären Ironman auf Hawaii qualifziert. WochenENDspiegel-Redakteurin Cindy Haase sprach nach seinem Sieg mit ihm.

Herzlichen Glückwunsch erstmal zu diesem Erfolg. Wie fühlt es sich an, Sieger beim IRONMAN zu sein?
Robin Schneider: Mit dem fünften Gesamtplatz und dem Sieg in meiner Altersklasse M 25-29 bin ich natürlich sehr zufrieden. Aber ehrlich gesagt ging es mir in dem Rennen nie um das Gesamtergebnis, sondern einzig und allein um die Qualifikation für Kona, die Ironman WM auf Hawaii im Oktober 2018. Ich wusste, dass dazu ein erster oder zweiter Platz notwendig ist. Zum Glück hat es geklappt.

Hatten Sie sich im Vorfeld Siegchancen ausgerechnet?
Ich weiß, dass an einem guten Tag vieles möglich ist und ich definitiv konkurrenzfähig bin. Aber nach knapp neun Monaten Wettkampfpause mit einem Ironman zu beginnen ist fast wie Würfeln. Es kann alles gut gehen, aber du weißt letztendlich nie, was kommt. Auch die Vorbereitungen waren in diesem Jahr etwas schwieriger wie in den vergangenen Jahren, weil ich durch Arbeit und meinen nebenberuflichen Master doch gut eingebunden bin.

Seit wann betreiben Sie Triathlon und wie kamen Sie dazu?
Triathlet bin ich seit 2004. Ich habe als Kind mit Schwimmen begonnen. Ich bin dann ab der 5. Klasse auf ein Internat am Erfurter Sportgymnasium gegangen und habe mich nach drei Jahren da zu entschieden, etwas neues auszuprobieren. Der Powertriathlon in Gera war dann 2003 mein erster Triathlon und seitdem lebe und liebe ich diesen Sport.

Ist der Sport Ihre Hauptbeschäftigung oder gehen Sie noch einem anderen Job nach?
Wie schon kurz erwähnt arbeite ich Vollzeit seit August 2017 in Chemnitz und mache nebenberuflich meinen Masterabschluss MBA Sportmanagement an der Friedrich-Schiller-Universität in Jena. Außerdem arbeite ich als Trainer und betreue selbst noch einige Athleten. Es ist also sehr gutes Zeitmanagement notwendig, um alles unter einen Hut zu bekommen.

Mit dem Sieg sind Sie für den IRONMAN auf Hawaii qualifiziert. Wie bereiten Sie sich auf dieses Großereignis vor und welche Chancen rechnen Sie sich aus?
Auch wenn die Hawaii-Qualifikation der große Traum war bzw. ist, möchte ich trotzdem nicht nur einfach am Rennen teilnehmen. Die Vorbereitung beginnt jetzt ab Juni und ich werde mir natürlich etwas für die Hitze einfallen lassen müssen. Wie genau das in der Umsetzung dann aussieht, weiß ich noch nicht. Man hört die verrücktesten Sachen. Von Rad-Trainingseinheiten in der Sauna, bis hin zu Heizstrahlern neben dem Laufband. Ich denke für mich wird es viele Einheiten geben, in denen ich vor allem meine mentale Stärke weiter „trainiere“. Das könnten lange Einheiten bis zu 35km auf dem Laufband werden. Die machen zwar nur selten Spaß, sind aber sehr effektiv. Fast jeder wird in der Form seines Lebens an der Startlinie stehen, ich hoffentlich auch aber eben mit dem mentalen Vorteil und dem Glauben daran, ganz weit vorne zu landen. Es starten 50 männliche Profis, mein Ziel wird es sein, den ein oder anderen hinter mir zu lassen. Aber was bei heraus kommt sehen wir am 13. Oktober. Alles kann passieren.

Vielen Dank für das Gespräch und viel Erfolg!