Start Erzgebirge Krauß: Gorleben-Erkundung kostete 1,6 Milliarden Euro
Artikel von: Sven Günther
28.09.2020

Krauß: Gorleben-Erkundung kostete 1,6 Milliarden Euro

Der Zwischenbericht der Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) schließt das Erzgebirge nicht aus. Gorleben schon. Dort wurde schon für 1,6 Milliarden Euro erkundet. Foto: pixabay.com

Krauß: Erzgebirge kommt als Endlager für mich nicht in Frage

Annaberg-Buchholz. Was wissen die Experten jetzt, was sie nicht schon vor Jahren wussten??? Alexander Krauß, der CDU-Bundestagsabgeordnete sagt, dass für die Erkundung des Standortes Gorleben als atomares Endlager bereits 1,6 Milliarden Euro ausgegeben worden seien. Plötzlich spielt der Ort überhaupt keine Rolle mehr!

Für Krauß kommt auch das Erzgebirge nicht als Endlager für radioaktiven Abfall in Frage. “Granit eignet sich weniger, weil es keinen großen Schutz gegen Wassereinbrüche bietet”, sagte Krauß. Sinnvoller sei es, im Salz nach einem Endlager zu suchen. Deswegen müsse auch der Standort Gorleben weiter untersucht werden.

Angesichts des Zwischenberichts der Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) rief Krauß zur Achtsamkeit, aber auch zu Besonnenheit auf. “Dass ein Ort im Erzgebirge am Ende tatsächlich Endlager wird, ist unwahrscheinlich”, so Krauß. Der Bericht komme zu dem Ergebnis, dass mehr als die Hälfte der Fläche der Bundesrepublik als Standort nicht ausgeschlossen werden könne. Im Erzgebirgskreis werden laut dem Bericht nun Flächen in Eibenstock, Schönheide, Johanngeorgenstadt, Breitenbrunn, Annaberg-Buchholz, Jöhstadt, Großrückerswalde, Marienberg und Seiffen näher betrachtet.

Das Erzgebirge solle nun sachliche Argumente vorbringen, wieso die Region nicht geeignet sei, sagte Krauß. Neben der Ungeeignetheit des Granits seien dies die Beeinflussungen durch den Altbergbau und touristische Aspekte. Kriterien wie die Bevölkerungsdichte hätten im Zwischenbericht noch keine Berücksichtigung gefunden. Das Erzgebirge sei aber das am dichtesten besiedelte Mittelgebirge Europas. “Deshalb darf man den Zwischenbericht hinsichtlich seiner konkreten Aussagekraft In Bezug auf eine Standortentscheidung also auch nicht überbewerten”, fügt Krauß hinzu.

Alexander Krauß (MdB, CDU). Foto: CDU

Die Bundesgesellschaft für Endlagerung hatte den Bericht am Montag vorgestellt. Dieser soll zunächst nur Auskunft darüber geben, welche Gebiete hinsichtlich der Endlagersuche aufgrund von schlechter Eignung nicht sofort ausgeschlossen werden können. Die jetzt ausgewiesenen 90 Teilgebiete, welche näher in Betracht gezogen werden, umfassen rund 54 Prozent des Gebietes der Bundesrepublik. Das Teilgebiet, was das Erzgebirge einschließt, zieht sich über Baden-Württemberg und Bayern bis zur Lausitz. Die BGE wird die verbleibenden Gebiete nun genauer auf deren Eignung untersuchen. 2031 soll dann eine endgültige Standortentscheidung durch den Deutschen Bundestag getroffen werden.

Mehr zum Thema:

Atom-Müll: Endstation Erzgebirge?