Start Chemnitz Osten: Aufruhr über vermeintliche Streichliste der Deutschen Bahn
Artikel von: Judith Hauße
27.06.2024

Osten: Aufruhr über vermeintliche Streichliste der Deutschen Bahn

Deutsche Bahn dementiert SPIEGEL-Bericht über vermeintliche Streichung von Fernbahnverbindungen im Osten. Foto: VMS/Ester

Nach Spiegel-Beitrag: Deutsche Bahn streitet Aus für IC-Linien in Ostdeutschland ab

„Nicht schon wieder“ – das werden sich wohl gerade wieder viele Chemnitzer denken, die das gelesen haben: Wie das Magazin SPIEGEL in einem jüngsten Bericht offenlegte, plane die Deutsche Bahn mehrere Fernverkehrsverbindungen zu kürzen bzw. sogar einzustellen. Die Chemnitzer Grünen zeigten sich daraufhin entsetzt. Denn eine dieser Linien, die auf der Liste der Streichungen vertreten sein sollen, sei die IC-Linie 51 – die sogenannte Mitte-Deutschland-Verbindung Köln-Gera, die eigentlich bis Chemnitz ausgebaut werden sollte.

Noch am Mittwoch dementierte die Deutsche Bahn den Bericht im Magazin SPIEGEL. Bahn-Vorstand Michael Peterson: „Es gibt aktuell keine konkreten Pläne zur Streichung der genannten Fernverkehrsverbindungen. Wir haben im April unsere Planungen für den Fahrplan 2025 abgeschlossen. Dieser Fahrplan sieht derzeit keine der genannten Angebotskürzungen vor.“

Richtig sei aber, wie er auch zugab: „Die Trassenentgelte bilden einen maßgeblichen Kostenbestandteil im Schienenpersonenfernverkehr. Die derzeit im Raum stehende drastische Erhöhung der Trassenentgelte stellt die DB Fernverkehr AG wie viele andere eigenwirtschaftlich ausgerichtete Verkehrsunternehmen im Fern- und Güterverkehr vor erhebliche Herausforderungen. Je nach Höhe der zusätzlichen Belastungen sind wir gezwungen, den Umfang unseres Fahrplanangebotes bundesweit zu überprüfen.“

Bund dementiert ebenfalls Pläne

Ebenso wie die Deutsche Bahn wies auch das Bundesverkehrsministerium die Pläne über mögliche Streichungen von Strecken zurück. Das Verkehrsministeriums erklärte, der Bund sei bestrebt darin, dass der Schienenverkehr in ganz Deutschland reibungslos laufe. So die klare Ansage des Eigentümers an die Bahn.

Das Magazin SPIEGEL beruft sich im Artikel auf ein internes Schreiben des Konzerns an die Bundesnetzagentur, in dem über Streckenstilllegungen, insbesondere in Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern zu lesen sei. Danach sei geplant, dass bereits nächstes Jahr auf der Strecke von Nürnberg über Saalfeld und Jena nach Leipzig sowie von Gera über Weimar und Gotha nach Köln keine IC-Züge mehr fahren sollen. Ebenso der ICE-Betrieb zwischen Berlin und Stralsund könnte in der Nebensaison entfallen.