Rollers können doch noch siegen
Zwickau/ Trier. Vor dem Spiel gegen die Doneck Dolphins Trier war bereits klar, um aus eigener Kraft im schwierigen Abstiegskampf der 1. Rollstuhlbasketball Bundesliga mitreden zu können, mussten die bis dato sieglosen BSC Rollers am gestrigen Sonntag liefern. Entsprechend angespannt war die Stimmung in der Halle. Die durchaus sichtbare, positive Entwicklung des Teams in den vorherigen Spielen, galt es auf den Punkt zu präsentieren, denn bisher fehlten trotz teils guter Partien verwertbare Punkte.
Bereits der Beginn lief ganz nach dem Geschmack von Trainer Förster, konnte doch das Team schon nach fünf gespielten Minuten auf eine Führung von 14:6 blicken und so die Trierer zu einer ersten Auszeit „zwingen“. Dirk Passiwan schwor seine Mannschaft
nochmals ein und lieferte fortan ein Spiel auf Augenhöhe. Ein Kampf um jeden Zentimeter entbrannte. Die Doneck Dolphins kamen besser ins Spiel und konnten sich zum Ende des ersten Viertels auf 22:19 heranarbeiten. Überscorer Dirk Passiwan auch heute gewohnt abschlussstark mit insgesamt unglaublichen 43 Zählern, spielte seine ganze Klasse aus.
Doch die Westsachsen parierten Korb um Korb. Gemeinsam, keine unnötigen Eigeninitiativen, ein Team, eine Einheit. Es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch beider Teams. Doch die Schumannstädter gaben selbst nach einem erfolgreichen Lay up mit zusätzlichem Freiwurf von Dirk Passiwan in der 11. Minute und dem 22:22 Ausgleich, nie wirklich die Führung aus der Hand. So
servierte man den Halbzeitpausentee gewohnt heiß und mit einem knappen 43:40 für die Hausherren. Die zweite Hälfte des Matches war dann in der Tat nichts für schwache Nerven: Nach mehrfach durchaus fragwürdigen Schiedsrichterentscheidungen auf beiden Seiten, kochten die Emotionen auf und abseits des Parketts deutlich hoch. Da flog schon mal, für alle Beteiligten sehr ungewohnt, das Jackett des sonst eher ruhigen und bedachten Marco Förster durch die Gegend. Doch insgesamt wusste das dritte Viertel durch gute Verteidigung auf beiden Seiten und einer fairen, wenn auch harten Gangart beider Teams zu überzeugen.
Bis Minute 26 trennten die beiden Kontrahenten lediglich drei mickrige Punkte. Es musste also etwas passieren, es brauchte dringend neue Impulse im Spiel der Rollers. Und so schickte Coach Förster ein bis dato neues Line up ins Rennen.
Mit Nachwuchshoffnung Andre Weiland als Guard und den drei routinierten Spitzen, Jan Gans, Vytautas Skucas sowie Rostislav Pohlmann, sollte die Muldestädter endlich die Weichen zum ersten Saisonsieg setzen. Gesagt getan, es folgte ein 9:2 Lauf und eine verdiente 62:52 Führung zum Beginn des letzten Viertels. Trier versuchte nochmal alles, um ins Spiel zurückzufinden. Stemmte sich mit drei beeindruckenden 3-Punkte-Würfen und Pressverteidigung gegen die drohende Niederlage. Doch der starken Teamleistung Zwickaus an diesem Nachmittag wurden die Rheinland-Pfälzer nicht Herr und mussten sich letztendlich 85:75 geschlagen geben. Mit Standing Ovations feierte die gesamte Halle minutenlang den verdienten Sieg ihrer Mannschaft. (Jokri)
