Start Sachsen: Einblick in die Polizeiliche Kriminalstatistik 2023
Artikel von: Björn Wagener
19.03.2024

Sachsen: Einblick in die Polizeiliche Kriminalstatistik 2023

Die PMK 2023 wurde heute im Innenministerium vorgestellt. Symbolfoto: AdobeStock

Gesamtkriminalität im Anstieg, Allgemeinkriminalität bleibt stabil

Sachsen. Wie die heute veröffentliche, Polizeiliche Kriminalstatistik 2023 zeigt, haben sich die Deliktsbereichte im Freistaat teilweise verändert. Dabei verzeichtet die Gesamtkriminalität einen Anstieg. Dabei bleibt die Allgemeinkriminalität, die den Großteil der Straftaten ohne ausländerrechtliche und grenzbezogene Verstöße umfasst, im mehrjährigen Vergleich stabil. Mit insgesamt 260.800 registrierten Delikten in dieser Kategorie verzeichnet Sachsen einen leichten Anstieg um 5,1 % gegenüber dem Vorjahr, bleibt jedoch knapp unter dem Niveau von 2019. Die Statistik zeigt dabei auch altersspezifische Trends bei den Tatverdächtigen. Eine erhöhte Zahl von Kindern, Jugendlichen und Heranwachsenden als Tatverdächtige bringt neue Bereiche für die Präventionsarbeit mit sich.

Signifikanter Anstieg in der Aufklärungsquote

Die gestiegene Aufklärungsquote von 60,9 % symbolisiert trotz gestiegener Fallzahlen den höchsten Wert der vergangenen Jahre. Innenminister Schuster unterstreicht die Bedeutung dieser Entwicklung: “Die sächsische Polizei hat mit ihrer Arbeit die Aufklärungsquote auf den höchsten Stand der letzten zehn Jahre gebracht.”

Detaillierte Betrachtung einzelner Deliktsbereiche

Die PKS 2023 enthüllt spezifische Muster in verschiedenen Deliktsbereichen. Während einige Kategorien wie Diebstahl und Rohheitsdelikte Zunahmen verzeichnen, gibt es in anderen Bereichen wie Betrug und Rauschgiftdelikten einen Rückgang. Gesunken sind zudem auch die Straftaten aus dem Tatbereich PMK (politisch motivierte Kriminalität). Straftaten, welche sich dem Tatkomplex PMK-Rechts zurechnen lassen, dominieren diesen Deliktsbereich jedoch weiterhin.

Die Polizeiliche Kriminalstatistik Sachsen 2023 im Detail

Allgemeinkriminalität:

  • Delikte: 260.800 (+5,1 % im Vergleich zum Vorjahr)
  • Vergleich mit 2019: -0,4 % (2019: 261.751 Delikte)

Diebstahl (insgesamt 96.140 Fälle):

  • Ladendiebstahl: +3.489 Fälle
  • Diebstahl an/aus Kraftfahrzeugen: +967 Fälle
  • Diebstahl in/aus Boden-, Kellerräumen und Waschküchen: +640 Fälle
  • Taschendiebstahl: +582 Fälle

Betrug (insgesamt 30.700 Fälle):

  • Gesamte Betrugsstraftaten: -296 Fälle bzw. -1,0 %
  • Beförderungserschleichung: -1.214 Fälle bzw. -12,6 %
  • Warenbetrug: -182 Fälle bzw. -4,7 %
  • Betrug bzw. Computerbetrug mit rechtswidrig erlangten unbaren Zahlungsmitteln: +830 Fälle bzw. +30,2 %

Rohheitsdelikte und Straftaten gegen die persönliche Freiheit:

  • Gesamt: +5.223 Fälle gegenüber 2022
  • Vorsätzliche einfache Körperverletzung: +2.128 Fälle (+14,4 %)
  • Gefährliche und schwere Körperverletzung: +898 Fälle (+15,0 %)
  • Raub, räuberische Erpressung, räuberischer Angriff auf Kraftfahrer: +401 Fälle (+27,2 %)

Kraftwagendiebstahl:

  • Rückgang von 231 Fällen bzw. -15,7 % im Vergleich zum Vorjahr

Rauschgiftdelikte (insgesamt 12.834 Fälle):

  • Gesamtrückgang: -519 Fälle bzw. -3,9 %
  • Allgemeine Verstöße mit Betäubungsmitteln: -356 Fälle bzw. -3,5 %
  • Verstöße mit Methamphetamin (Crystal): -524 Fälle bzw. -17,7 %
  • Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz mit Cannabis: +191 Fälle bzw. +2,5 %

Politisch motivierte Kriminalität (PMK):

  • Gesamtfälle: 5.745, ein Rückgang um 9,2 % im Vergleich zu 2022
  • PMK -rechts-: +800 Fälle bzw. +42 %
  • PMK -links-: 1.089 Fälle, weitgehend konstant zum Vorjahr
  • PMK -ausländische Ideologie-: 127 Fälle, Rückgang um ca. ein Fünftel
  • PMK -religiöse Ideologie-: 55 Fälle, Anstieg um +38 Fälle