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Artikel von: Sven Günther
03.01.2023

Sehen wir selten!

Seltener Anblick. Die Zeiträume, nach denen Zahnärzte größere Eingriffe vornehmen müssen, werden immer länger. Foto: pixabay.com

Beim Zahnarztbesuch sind wir Spitze

Region. Die Zahngesundheit wird in Sachsen immer besser. Laut einer Analyse der BARMER kommen 20-Jährigen dreieinhalb Jahr ohne größere Eingriffe durch Zahnärzte aus. Vier Monate länger als noch im Jahr 2012. Bei 40-Jährigen stieg der Zeitraum um 45 Prozent auf 16 Monate, bei 60-Jährigen von zehn auf zwölf Monate.

„Die Zahngesundheit der Menschen in Sachsen wird immer besser. Das hat auch mit dem beginnenden Wandel von einer therapiegeprägten hin zur präventionsgeprägten Zahnmedizin zu tun“, sagt Dr. Fabian Magerl, Landesgeschäftsführer der BARMER in Sachsen. “Zahnärztinnen und Zahnärzte in Sachsen leisten gute Arbeit. Der Wandel hin zu einer nachhaltigen Zahnmedizin sollte jedoch konsequent weiterverfolgt werden, denn Prävention muss Vorrang vor Intervention haben.”

Das sehen auch die Patienten so, gehen regelmäßig zur Kontrolle. Der BARMER Zahnreport stellt hierzu fest, dass in Sachsen mehr Menschen regelmäßig zum Zahnarzt gehen als in den meisten anderen Bundesländern. 74,4 Prozent der Versicherten waren 2020 mindestens einmal beim Zahnarzt. Bundesweiter Rekord.

Weitere Daten aus dem Zahnreport 2022

Frauen in Sachsen etwas häufiger beim Zahnarzt
Im Jahr 2020 haben in Sachsen mehr als 1.604.000 Frauen zahnärztliche Leistungen in Anspruch genommen, bei den Männern waren es rund 1.413.000. Demnach waren 77,9 Prozent der Frauen in Sachsen wenigstens einmal beim Zahnarzt, bei den Männern hingegen 70,7 Prozent.

Frauen gehen in Sachsen häufiger zum Zahnarzt als Männer. Foto: pixabay.com

Babys und Kleinkinder zu selten beim Zahnarzt
Bei Babys und Kleinkindern bis zum Ende des vierten Lebensjahres liegt die Inanspruchnahme bei 45,5 Prozent. Demnach fand bei mehr als jedem zweiten Kind dieser Altersgruppe keine zahnärztliche Untersuchung statt. Im Jahr 2013 fiel die Inanspruchnahme mit 36 Prozent allerdings noch deutlich geringer aus. Seitdem ist ein deutlicher Anstieg zu verzeichnen, was auch auf die Einführung von zwei weiteren kostenlosen Früherkennungsuntersuchungen im Kleinkindalter zurückzuführen ist.

Rückgang der Zahnarztbesuche bei Schulkindern
In der Altersgruppe der Fünf- bis Neunjährigen waren 2020 78,6 Prozent mindestens ein¬mal beim Zahnarzt. In den letzten acht Jahren schwankte die Inanspruchnahme dieser Al¬tersgruppe leicht zwischen 80,7 und 79,7 Prozent. So waren in den Jahren Jahr 2015 und 2018 nur 79,7 Prozent der Vorschul- und Schulkinder beim Zahnarzt, in den Jahren 2013, 2014, 2016 und 2019 waren es über 80 Prozent. Im Jahr 2020 hat es allerdings einen deutlichen Rückgang gegeben. Bei den Zehn- bis 14-Jährigen ist dagegen ein kontinuierlicher Rückgang zu verzeichnen. Im Jahr 2020 haben 82,9 Prozent wenigsten einmal zahnärztliche Leistungen in Anspruch genommen. Im Jahr 2015 lag dieser Wert noch bei 86,3 Prozent, im Jahr 2013 bei 87,1 Prozent.

Mehr Mädchen als Jungen mit kieferorthopädischen Leistungen
Kieferorthopädische Leistungen wurden vor allem von Kindern und Jugendlichen in Anspruch genommen. Die höchste Inanspruchnahme gab es bei den Zehn- bis 14-Jährigen (2020: 35,4 Prozent). Dabei lag der Anteil der Mädchen mit einer kieferorthopädischen Behandlung mit 39,7 Prozent deutlich höher als bei den Jungen mit 31,2 Prozent.