Start ver.di ruft kommunalen Nahverkehr zum Streik auf
Artikel von: Björn Wagener
28.02.2024

ver.di ruft kommunalen Nahverkehr zum Streik auf

Nun sind auch die Beschäftigten des kommunalen Nahverkehrs aufgerufen. Symbolfoto: AdobeStock

Warnstreiks im sächsischen Nahverkehr legen Fokus auf Arbeitsbedingungen

Sachsen. Die Gewerkschaft ver.di ruft die Beschäftigten im kommunalen Nahverkehr Sachsens zu Warnstreiks auf. Hintergrund sind aus Sicht der Gewerkschäft prekäre Arbeitsbedingungen und die festgefahrenen Tarifverhandlungen. Am 1. März 2024 sind ganztägige Warnstreiks in Chemnitz, Plauen und Zwickau geplant. In Leipzig und Dresden die Beschäftigten vom 1. bis zum 2. März zum 48-stündigen Ausstand aufgerufen sind. Diese Maßnahme folgt auf die einseitige Absage der zweiten Verhandlungsrunde zum Tarifvertrag durch den Kommunalen Arbeitgeberverband (KAV) Sachsen.

Paul Schmidt, ver.di-Verhandlungsführer, bringt seine Frustration zum Ausdruck: Trotz vorbereiteter und konstruktiver Ansätze für die Verhandlungen mit dem KAV, sei es enttäuschend, dass die Arbeitgeberseite nicht einmal zu Gesprächen bereit sei. Schmidt kritisiert die Verweigerungshaltung der Arbeitgeber, die eine Einigung über die dringend notwendige Entlastung der Beschäftigten zusätzlich erschwert.

Die Forderungen der Gewerkschaft in dieser Tarifrunde sind umfassend und zielen darauf ab, die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten im öffentlichen Nahverkehr signifikant zu verbessern. Dazu gehören unter anderem die Erhöhung des Urlaubsanspruchs, die Einführung und Erhöhung von Zeitzuschlägen für Wochenend- und Nachtarbeit, sowie Maßnahmen zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben, wie die teilweise Anerkennung der Wegezeiten als Arbeitszeit.

Hintergrund dieser Forderungen ist die angespannte Personalsituation in den Verkehrsunternehmen. Viele Stellen können nicht mehr adäquat besetzt werden, was zu einer erhöhten Belastung der vorhandenen Belegschaft führt. Die daraus resultierenden hohen Krankenstände und der Mangel an Personal gefährden nicht nur die Gesundheit der Beschäftigten, sondern auch die Qualität und Zuverlässigkeit des öffentlichen Nahverkehrs – und damit die Verkehrswende insgesamt.