Start Chemnitz Wahre Frauenpower
Artikel von: Redaktion
03.03.2017

Wahre Frauenpower

Geschäftsinhaberin und Metallbaumeisterin der Kunst- und Bauschlosserei Schopbach, Lydia Schopbach zeigt nicht nur am Frauentag wahre Frauenpower, sondern sie hat tagtäglich das Zepter in der Hand. Foto: Nicole Neubert
Geschäftsinhaberin und Metallbaumeisterin der Kunst- und Bauschlosserei Schopbach, Lydia Schopbach zeigt nicht nur am Frauentag wahre Frauenpower, sondern sie hat tagtäglich das Zepter in der Hand. Foto: Nicole Neubert

Die Frauen stehen am 8. März besonders im Fokus. 1911 wurde der internationale Frauentag von Clara Zetkin ins Leben gerufen, um die Gleichberechtigung der Frau zu fördern. An diesem Tag werden auch meist heute noch die Frauen zu Hause und auf Arbeit gewürdigt.

Die Metallbaumeisterin Lydia Schopbach wird hingegen jeden Tag gewürdigt, denn sie hat in einer echten Männerdomäne den Hut auf. Schon während der Meisterausbildung war sie die einzige Frau in der Klasse. Seit 2007 führt sie erfolgreich die Kunst- und Bauschlosserei Schopbach. Dieses Schmiede- und Schweißgewerbe ist ein traditionsreiches Unternehmen, welches seit 1981 in Chemnitz besteht.

Lydia Schopbach: „Ich habe 2005 meine Meisterprüfung bestanden. Als Geschäfsinhaberin der Kunst- und Bauschlosserei bin ich innerhalb des Unternehmens nur von Männern umgeben aber auch bei der Kundschaft sieht das nicht anders aus. Da kommt es schon auch mal vor, dass sie ein zweites Mal nachfragen ob sie mit der richtigen Person sprechen.“

Das stört die Geschäftsinhaberin jedoch nicht. „Ich fühle mich als Frau sehr wohl, in der Männerdomäne tätig zu sein und ich habe ein super Verhältnis zu allen“, fügt sie hinzu.

Das Familienunternehmen wurde 1970 von Karl-Heinz Schopbach gegründet.

Lydia Schopbach ist in die Fußstapfen ihres Vaters getreten, der das Unternehmen 2007 an sie übergab: „Schon als kleines Mädchen habe ich meinem Vater geholfen. Ich bin in das Handwerk hineingewachsen und für mich war zeitig klar, dass ich beruflich nie etwas anderes machen möchte.“

Die Arbeit des Familienunternehmens Schopbach umfasst die Herstellung von Geländern, Treppen, Balkone, Vergitterungen,  Tore und vielem mehr. Neben dem traditionellen Schmiede- und Schweißhandwerkes werden auch sämtliche Kundenwünsche des modernen Zeitalters berücksichtig. Ein kompetentes Team, bestehend aus drei Mitarbeitern unterstützt tatkräftig Lydia Schopbach in dem Unternehmen.

„Ich habe Glück gehabt, mein Mann ist mit ins Unternehmen eingestiegen und steht mir seit 2008 zur Seite“, erzählt sie glücklich.

Auch ihr Vater ist ab und zu noch mit in der Werkstatt.

„Er kommt fast jeden Tag vorbei um nach dem Rechten zu sehen, wenn er Lust hat hilft er dann auch ein wenig mit“, fügt sie lächelnd hinzu. Auch die Mutter ist im Unternehmen zusätzlich involviert. Lydia Schopbach: „Sie unterstützt mich bei der Organisation und bei all den verwaltungstechnischen Aufgaben.“

Neben der Führung der Kunst- und Bauschlosserei ist Lydia Schopbach Mitglied in der Schmiedeinnung Chemnitz. Auch bei Versammlungen in diesem Bereich ist sie die einzige Frau.

„Klar kommt da mal ein paar Sprüche die man abkönnen muss“, schmunzelt sie.

Seit einigen Jahren bietet das Unternehmen jungen Menschen eine Perspektive im Berufsfeld Metallbauer. Ausbildungsplätze stehen jedem zur Verfügung, wenn diese auch wahrhaftiges Interesse an einem handwerklichen Beruf haben.

„Derzeit haben wir einen Lehrling im Unternehmen. Zusätzlich wurde ich gefragt für drei Wochen einen Syrier bei uns im Betrieb aufzunehmen, um ihn unser Handwerk zu vermitteln“, so Lydia Schopbach.

Für den Syrier wird es eine neue Situation sein, dass eine Frau das Sagen hat. Laut Aussagen der Schule soll er sich gut integriert haben und bereits sehr gut Deutsch sprechen. Für Lydia Schopbach wird das eine neue Herausforderung werden aber auch da wird sie als Frau ihre Annerkennung als Metallbaumeisterin erhalten.