Freier Eintritt in Zwickaus Bädern ist Geschichte
Zwickau. Neu-Zwickauer müssen nun von Anfang an für zwei Einrichtungen selbst zahlen. Denn die in den Willkommensheften enthaltenen Bäder-Gutscheine verlieren ab Samstag, den 6. Februar, ihre Gültigkeit. Darüber informierte heute Kathrin Köhler als Aufsichtsratsvorsitzende der Städtischen Bäder GmbH. Demnach entfallen die Gutscheine für den einmaligen freien Eintritt in das Johannisbad sowie die 10er Freikarten für das Planitzer Strandbad. Damit reagiert man anscheinend auf die jüngsten Vorkommnisse in Zusammenhang mit Asylbewerbern in den beiden Einrichtungen Glück-Auf-Schwimmhalle (nicht Bestandteil des Heftes) und Johannisbad. “Es ist abgestimmt, dass über die Ausländerbeauftragte der Stadt Zwickau eine Information an die Betreiber der Flüchtlingseinrichtungen erfolgt”, so Köhler.
Die Bäder-Gutscheine sind Bestandteil des Willkommensheftes „Willkommen in Zwickau – Ihr Freizeitverführer“, welches jeder neu angemeldete Bürger von der Stadt Zwickau seit März 2011 erhält. Darin enthalten sind bisher:
- ein kostenloser Konzertbesuch im Robert-Schumann-Haus
- eine kostenlose Teilnahme an einer Führung in den Priesterhäusern
- eine Monatskarte zur Nutzung der Ratsschulbibliothek
- ein Jahr entgeltfreie Nutzung der Stadtbibliothek
- ein kostenloser Besuch für eine Veranstaltung im Theater Plauen-Zwickau
- ein kostenfreier Eintritt im August-Horch-Museum
- ein kostenfreier Eintritt für eine Veranstaltung des Vereins Alter Gasometer
- ein freier Eintritt ins Johannisbad (für 2 Stunden)
- eine 10er-Karte des Strandbades Planitz
- eine kostenlose Stadtführung durch die Tourist Information Zwickau
Auf die Anfrage von Frank Forberg (AfD) bei der letzten Stadtratssitzung, wie viele der Hefte seither ausgeteilt wurden, bestätigte die Stadt einen stetigen Anstieg. So wurden 3.043 in 2012, 3.797 in 2013, 3.264 in 2014 und 4.195 in 2015 verteilt. Sven Itzek (AfD) stellte in dieser Woche beim Bauausschuss generell die Sinnhaftigkeit des Gutscheinheftes in Frage. Denn so würde der Stadt doch ein sechsstelliger Betrag durch die Lappen gehen. Und nicht zuletzt bekämen selbst Insassen der JVA ein solches Gutscheinheft, da sie während ihrer Inhaftierung als Zwickauer gemeldet sind.
Übrigens: So könnte man auch bezüglich der generell freien Eintritte in den Zwickauer Museen denken. Im vergangenen Jahr hätte die Stadt Zwickau ebenfalls über 100.000 Euro einnehmen können – vorausgesetzt, die Publikumszahl wäre auch dieselbe.
