15 Jahre Landkreis Zwickau: Grußworte zum Geburtstag

Gerd Härtig, Oberbürgermeister der Stadt Limbach-Oberfrohna

Liebe Leserinnen und Leser des WochenENDSpiegels,

ich freue mich, dass ich anlässlich der Sonderseiten zu „15 Jahre Landkreis Zwickau“ ein kurzes Grußwort beisteuern darf und gratuliere herzlich zum Jubiläum.

Das gilt in erster Linie natürlich allen Einwohnern des Landkreises und den dazugehörigen Kommunen, aber auch allen Mitarbeitern der Kreisverwaltung, Landrat Carsten Michaelis, seiner Verwaltungsspitze und ebenso den Mitgliedern des Kreistages. Denn sie alle füllen das bloße Verwaltungskonstrukt Landkreis mit ihrer engagierten Arbeit letztlich mit Leben. Limbach-Oberfrohna befindet sich im nordöstlichen Zipfel des Landkreises und grenzt an Mittelsachsen und die Stadt Chemnitz. Schon deshalb bestehen schon immer wesentlich engere Beziehungen in diese Richtungen. Hinzu kommt, dass die älteren Einwohnerinnen und Einwohner bereits zwei Gebietsreformen hinsichtlich des Landkreises erlebt haben. Einmal 1994 die Bildung vom Chemnitzer Land mit der Kreisstadt Glauchau und dann 2008 dessen Fusion in den neu gebildeten und größeren Landkreis Zwickau. In diesem sind nun 33 Kommunen zusammengefasst – die trotz der kreislichen Gemeinsamkeiten ihre regionalen Besonderheiten behalten haben. Viele stellen sich sicher die Frage: Was bedeutet für uns denn nun die Zugehörigkeit zum Landkreis Zwickau außer das Autokennzeichen „Z“ oder die gelegentliche Fahrt zu einer Behörde im für uns weit entfernten Landratsamt?

Mit Blick auf die vergangenen 15 Jahre mussten auf diese Frage immer wieder neue Antworten gefunden werden – vor allem in den Krisenjahren 2013, 2015 und 2020/2021. Also immer dann, wenn die Städte und Gemeinden einen starken Partner an ihrer Seite brauchten. Im Großen und Ganzen hat das auch reibungslos funktioniert. Doch wenn ich für die kommenden 15 Jahre einen Wunsch frei hätte, dann wünschte ich unserem Landkreis Zwickau und seinen Verantwortungsträgern, dass er sich diesem Anspruch noch konsequenter, transparenter und bürger- sowie gemeindefreundlicher stellt. Insbesondere aber, dass sich der Blick der Kreisverwaltung auf die kreisangehörigen Städte und Gemeinden nicht mehr so stark wie bisher auf unsere jährliche Umlagezahlungen zur Finanzierung des Landkreises fokussiert. Ich bin mir sicher, dass es uns dann zum nächsten großen Jubiläum um vieles leichter fallen wird, unsere Bürger von der Notwendigkeit wie auch Wichtigkeit des Landkreises Zwickau zu überzeugen.

Als zweitgrößte Stadt im Landkreis hat Limbach-Oberfrohna in erster Linie eine wichtige Funktion für die Städte und Gemeinden in der direkten Umgebung – dem trägt auch der Landkreis Rechnung. Unter anderem ist seit vielen Jahren eine Außenstelle des Landratsamtes mit Bürgerbüro und Jobcenter hier beheimatet. Auch Kreisvolkshochschule und Kreismusikschule haben ihren Standort und zahlreiche Schüler. Zudem befindet sich ein vom Landkreis getragenes Berufliches Schulzentrum mit gymnasialer Ausbildung in der Stadt. Auf all diesen Bereichen besteht seit Jahren eine gute Zusammenarbeit, für die wir uns bei unserem Landkreis Zwickau herzlich bedanken und die wir sehr gern noch weiter ausbauen würden. Ideen gibt es viele – von B wie gemeinsames Bürger- und Dienstleistungszentrum bis W wie Wertstoffhof. Insofern freue mich schon auf gute Gespräche und noch bessere Projekte zum Wohle unserer Bürgerschaft und verbleibe herzlichst.

Marcus Steinhart, Oberbürgermeister der Großen Kreisstadt Glauchau

Der Landkreis Zwickau erlebte vor 15 Jahren seine „Geburtsstunde“. Am 01.08.2008 wurden die Landkreise Chemnitzer Land, Zwickauer Land und die Stadt Zwickau per Gesetz – im Rahmen einer Kreisgebiets- und Funktionalreform – miteinander verbunden. Insgesamt 33 Städte und Gemeinden bildeten den neuen Landkreis. Die ehemals eigenständigen Kreise und die bis dahin kreisfreie Stadt Zwickau brachten jeweils eigene Strukturen, Standpunkte sowie Erwartungen in die neue Kreisstruktur ein. Der damals gewählte Landrat Dr. Scheurer und der Kreistag standen damit vor der Herausforderung, die unterschiedlichen Interessen und Erwartungen zusammenzuführen, einheitliche Strukturen zu schaffen und den Landkreis Zwickau als Region zu stärken. Dies war sicherlich keine leichte Aufgabe.

Heute hat sich der Landkreis Zwickau als wirtschaftsstarke Region im Freistaat Sachsen etabliert und positioniert. Und auch die Stadt Glauchau, welche bis Ende Juli 2008 der Kreissitz des damaligen Landkreises Chemnitzer Land war, hat ihren Platz im Landkreis und in der „kommunalen Familie“ gefunden. Jede Gemeinde, jede Stadt ist etwas Besonderes und immer etwas anders als der kommunale Nachbar. Genau diese Unterschiede und lokalen Strukturen prägen den Landkreis – sie machen ihn abwechslungsreich und sind die Grundlage dafür, dass sich die Bürgerinnen und Bürger in unserer Region wohlfühlen und engagieren.

In diesem Sinne wünsche ich unserem Landkreis, dass auch in den kommenden 15 Jahren viele Menschen seine Entwicklung aktiv und aus Überzeugung mitgestalten werden.