Start Vogtland Atommüll: Ist Ihr Wohnort in der Auswahl?
Artikel von: Sven Günther
27.01.2021

Atommüll: Ist Ihr Wohnort in der Auswahl?

Der Standort Gorleben wurde laut Alexander Krauß (CDU, MdB) für 1,6 Milliarden Euro untersucht, spielt jetzt als Endlager keine Rolle mehr. Foto: pixabay.

Wer bekommt den Atommüll vor die Tür?

Von Sven Günther
Sachsen. Wenn Experten Experten überprüfen – kommen sie zu unterschiedlichen Einschätzungen….

Laut Zwischenbericht der Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) kommen in Deutschland 54 Prozent der Fläche, in Sachsen Teilgebiete mit einer Gesamtfläche von 11.526 Quadratkilometer, für ein atomares Endlager in Betracht.

Falsch, sagen die Wissenschaftler des Sächsische Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfLUG). Nach Einschätzung des Staatlichen Geologischen Dienst sind 6.155 Quadratkilometer ungeeignet, weil Wirtsgesteine wie Steinsalz, Tongestein und Kristallingestein dort nicht vorkommen würden.

Bei einer entsprechenden Korrektur würde sich die Fläche der potenziellen Teilgebiete in Sachsen von aktuell 62 Prozent auf 29 Prozent der Landesfläche reduzieren. Hier geht es zur Karte.

Schon 2016 hatte die “Endlager-Kommission des Deutschen Bundestages” eine 500 Seiten umfassenden Einschätzung abgegeben, für die 14,7 Millionen Euro ausgegeben worden waren. Auch damals war das Ergebnis für Sachsen auf Kritik gestoßen, stitten sich Fachleute u.a. über die Endlager-Tauglichkeit von Granitformationen.

2020 dann der Bericht der BGE. Unter anderem hatte der Schwarzenberger CDU-Bundestagsabgeordnete moniert: “Für die Erkundung des Standortes Gorleben als atomares Endlager sind bereits 1,6 Milliarden Euro ausgegeben worden. Plötzlich spielt der Ort überhaupt keine Rolle mehr!”

Bis 2031 soll eine endgültige Standortentscheidung durch den Deutschen Bundestag getroffen werden. Es werden noch viele Experten angehört werden…

Die Karte zeigt das Ergebnis der Prüfung des „Zwischenberichts Teilgebiete gemäß § 13 Standortauswahlgesetz” durch das LfULG: Grüne Flächen zeigen Regionen, in denen die Ausweisung als Teilgebiet fachlich plausibel ist. Rosa Flächen zeigen Regionen, in denen die Ausweisung als Teilgebiet fachlich unplausibel ist. Foto: LfULG