Start Zwickau Begeisterung für erfolgreiche Lok-Radsportler
Artikel von: Redaktion
13.09.2016

Begeisterung für erfolgreiche Lok-Radsportler

Wenn der Begriff Dreamteam zutrifft, dann wohl auf Wolfgang Lötzsch und seinen Schützling Laurin Schreiber. Foto: tsc
Wenn der Begriff Dreamteam zutrifft, dann wohl auf Wolfgang Lötzsch und seinen Schützling Laurin Schreiber. Foto: tsc

 

Zwickau – Bekanntlich und im Allgemeinen fährt eine Lokomotive vor dem Zug, ist „das erste Gefährt“. Diesem Nimbus werden derzeit auch die Nachwuchs-Radsportler des ESV Lok Zwickau gerecht. Allen voran Laurin Drescher. Der dreifache Deutschen Meister stellte auch bei seinem Heimrennen unter Beweis, dass er derzeit das Maß aller Dinge in der U15 ist. Beim 19. Sparkassencup vergangenen Samstag, dem Kriterium-Radrennen auf dem 1-km-Rundkurs in Zwickau-Eckersbach, war der 14-Jährige prominentester Starter. Er gewann das U15-Rennen unangefochten vor seinen „Vierer-Kollegen“, mit denen er kürzlich in Genthin mit der Landesauswahl Sachsen im Straßenvierer den Deutschen Meistertitel geholt hatte. Bereits Ende Juni hatte er im hessischen Nidda souverän den Deutschen Meister-Titel im Einzel auf der Straße gewonnen dem nur wenige Tage später der Sieg im Bahnrad-Sechskampf, dem Omnium, auf der Radrennbahn in Köln-Müngersdorf folgte.

Der Schützling im Wolfgang-Lötzsch-Nachwuchsteam des ESV Lok Zwickau lässt so einigen Optimismus zu. „Es braucht ein Zugpferd! Allein schon für die Sponsoren und um weitere Kinder und Jugendliche für den Radsport begeistern zu können. Laurin ist so eins. In etwa acht Jahren kann er ganz oben sein“, blickt nicht nur der Zwickauer Ex-Telekom-Profi Jürgen Werner zuversichtlich in die Zukunft. DDR-Radsport-Legende und Heimtrainer Lötzsch umschreibt es so: „Laurin hat etwas, was nur wenige junge Leute haben – sie verinnerlichen, dass wenn sie sich für einen Sport entschieden haben, auch etwas, eigentlich alles dem unterordnen müssen, wenn sie auf lange Sicht dauerhaft Erfolg haben wollen. Wenn er das durchhält… es macht einfach Riesenspaß, mit ihm zu arbeiten“, möchte der auch schon in den Diensten von Gerolsteiner, Milram und NSP Ghost Gestandene seine „gesamte Talente-Schmiede“ erwähnt wissen. „Ich will den Sieg! Der Zweite ist bereits der erste Verlierer! Wer das verinnerlicht, ist bei mir richtig“, bringt es der 63-jährige in wenige Worte.

Dass dies so aufgeht, konnten auch die anderen Lötzsch-Talente auf ihren als Kriterium (Punkte-Rennen) ausgetragenen Strecken unter Beweis stellen. In besagtem U15-Wettbewerb kamen mit Oliver Spitzer (7.) und Lennart Lein (8.) zwei weitere Lok-ler unter die besten Zehn. In der U11 gelang dies auch drei Zwickauern: Florian Markert (3.), Lukas Kober (5.), Richard Näser (7.). In der U13 belegte mit nur einem Punkt Rückstand Karl Richard Hofmann Platz zwei. In der U17 belegte Tom Lindner hinter den Uhlig-Brüdern aus Kehlheim einen souveränen dritten Rang. Gleichso platzierte sich Danny Kober nach 30 Kilometern im Hobbyrennen. Der Sieg im Hauptrennen der Elite ABC und Junioren ging wieder an das Team Ur-Krostitzer Giant. Diesmal stand der für den RSV 54 Venusberg fahrende Martin Bauer ganz oben auf dem Podest.

Noch nicht gehört ist Laurin Drescher. Er genoss die begeisternden Anfeuerungen am Streckenrand und überreichte dem Veranstalter und Sponsor eines seiner dieses Jahr errungenen Meisterschaftstrikots. Sparkassen-Vorstands-Vorsitzender Felix Angermann zeigte sich sichtlich erfreut und meinte, dass er sich „in seinen Bemühungen mit Laurin und den vielen anderen sehr gut platzierten Lok-Radsportlern in seinem Engagement mehr als bestätigt fühlt.“ Laurin verriet in diesem Zusammenhang: „Ich möchte es zunächst in den Bundeskader schaffen, dann ins U17-Nationalteam. Dann sehen wir weiter.“ Lächelnd aber nicht ohne berechtigte Aussichten fügt er hinzu. „Mein Vorbild ist Marcel Kittel. Vielleicht kann ich ihn ja mal beerben.“ Und: „Nun noch zwei drei Wettkämpfe, dann geht´s in den Urlaub nach Teneriffa“, den er sich zweifelsohne verdient hat, strahlen die Augen der Zwickauer Radsport-Hoffnung.  tsc