Start Chemnitz Bunte Esse bleibt als Kunstwerk erhalten
Artikel von: Judith Hauße
04.10.2023

Bunte Esse bleibt als Kunstwerk erhalten

Der bunte Schornstein qualmt ab sofort nicht mehr.Foto: Archiv

Kohle-Ausstieg: Hier hat es sich bald ausgequalmt

Lange wird der Qualm nicht mehr aus dem bunten Schornstein des Chemnitzer Heizkraftwerkes emporsteigen. Spätestens Anfang des kommenden Jahres will der Chemnitzer Energieversorger „eins“ als Betreiber hier nicht mehr mit Braunkohle heizen. Zwei neue Gasmotorenkraftwerke sollen die Braunkohlebefeuerung ablösen. „Damit wird der CO2-Ausstoß um rund 60 Prozent reduziert“, sagt Roland Warner, Vorsitzender der eins-Geschäftsführung zur feierlichen Inbetriebnahme der neuen Kraftwerke auf dem Gelände des alten Heizkraftwerkes Furth 1 und in Altchemnitz. Sie sollen künftig Erdgas, Biogas, synthetisches Gas und bis zu 20 Prozent Wasserstoff im Gasgemisch für die Fernwärme versorgung verbrennen.

60 Prozent weniger CO2

„Mit den Motorenheizkraftwerken nutzen wir eine aus unserer Sicht wichtige und alternativlose Übergangstechnologie auf dem Weg zur Klimaneutralität“, sagt Warner. Seit Jahren zudem bei bereits umfangreiche Planungen und Prüfungen für den zukünftigen Einsatz weitere, noch umweltfreundlichere Technologien, um die angestrebte Klimaneutralität in der Energieerzeugung zu erreichen. „Dazu gehören neben einem Holzheizkraftwerk auch Großwärmepumpen und ein Abfallheizkraftwerk“, so der eins-Chef.

„Als wir 2018 verkündeten, aus der Braunkohle auszusteigen, waren wir Vorreiter in Deutschland“, blickt Roland Warner, Vorsitzender der eins-Geschäftsführung, stolz zurück. Damals hatte man das Jahr 2023 für den ersten Kohleblock und 2029 für den zweiten Kohleblock als Ausstiegsdatum angestrebt. Im Jahr 2021 fiel dann die Entscheidung, bereits früher vollständig der Braunkohle zu entsagen. Anfang 2024 soll es dann soweit sein.
Rund 200 Millionen Euro hat eins in den vergangenen Jahren in die Erneuerung der Erzeugungsanlagen investiert.

Esse seit 6 Jahren hell erleuchtet

Der als Lulatsch bekannte 302 Meter hohe eins-Schornstein leuchtete 2017 zum ersten Mal in voller Größe. Insgesamt 168 LED-Leuchten erhellen seit dem das vermutlich höchste Kunstwerk der Welt. Die jetzt umgesetzte Variante geht auf einen Entwurf des französischen Künstlers Daniel Buren zurück.

Die Firma Lichtzentrale aus Dresden plante und betreute das umgesetzte LED-Projekt für die 18.000 Quadratmeter umfassende Außenhülle. Rund 200.000 Euro hat Betreiber eins in die Neugestaltung investiert. Die 168 LEDs verbrauchen pro Jahr etwa so viel Strom wie 15 Haushalte mit einem durchschnittlichen Verbrauch von 2.500 Kilowattstunden. Die Lebensdauer wird mit 25 bis 30 Jahren angegeben.

Ihre schönste Esse-Erinnerung

Auch ohne Funktion wird die bunte Esse in Chemnitz ein beliebtes Fotomotiv bleiben. Sie haben eine schöne Geschichte, die Sie mit der Esse verbindet oder einen gelungenen Schnappschuss? Schicken Sie es uns einfach an . Wir freuen uns über Ihre Einsendungen.