Start Chemnitz City-Bahn Chemnitz: Streik fordert Pendler heraus
Artikel von: Björn Max Wagener
14.05.2024

City-Bahn Chemnitz: Streik fordert Pendler heraus

Gegen 18 Uhr standen die Züge der City-Bahn Chemnitz noch immer unbesetzt im Chemnitzer Hauptbahnhof. Foto: Björn Wagener

GDL kündigt Streik erst eine Stunde vorher an

Chemnitz. Am Samstagmorgen schaute so mancher Pendler sicherlich ziemlich entnervt auf die Auskunftsanzeigen an den Haltestellen. Der Grund: Die GDL rief um 06:54 Uhr für einen Streik von 8 bis 19 Uhr bei der City-Bahn Chemnitz auf. Auslöser für den Aufruf ist die 35-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich.

“Pendler, die auf die City-Bahn angewiesen sind, kommen heute nicht auf Arbeit. Wie verantwortungslos muss man sein, um eine Verkäuferin an ihrer Arbeit zu hindern, Krankenschwestern daran, ihren Dienst anzutreten? Wir hatten keinerlei Gelegenheit, vorher Busnotverkehr zu organisieren und die Fahrgäste zu warnen. Die stehen sich jetzt an den Bahnsteigen die Beine in den Bauch. Mit dem Streik animiert die GDL City-Bahn-Mitarbeiter, ihr eigenes Unternehmen und damit ihren sicheren Arbeitsplatz zu sabotieren. Kunden werden auf andere Verkehrsmittel umsatteln, wenn die City-Bahn ihre Zuverlässigkeit einbüßt. Die GDL trickst und täuscht ihre eigenen Mitglieder mit der Behauptung, das Geld würde es zusätzlich noch obendrauf geben. Das ist aber völlig abwegig, stattdessen werden wir intern alles auf den Prüfstand zu stellen müssen – auch die in den vergangenen Monaten bereits umgesetzten Verbesserungen für die City-Bahner.”, kommentiert CB-Geschäftsführer Friedbert Straube den Aufruf der GDL.

Bereits am Wochenanfang hatte Straube den Forderungen der GDL erneut eine Absage erteilt. Aufgrund der Tatsache, dass es sich bei der City-Bahn Chemnitz um ein kommunales Unternehmen handelt, welches nahezu mit Steuergeldern finanziert wird, könne man dies nicht realisieren. Nach Angaben Straubes würden finanziell rund 2 Millionen Euro an Mehrbelastungen auf das Unternehmen zukommen. Gleichzeitig hat sich die City-Bahn jedoch ohne Zutun der GDL für eine Erhöhung der Löhne ab März zwischen 10 und 14 Prozent ohne Stufenmodell entschlossen.

Auch am Montag kommt es zu Streiks

Am Sonntagabend ruft die GDL nun erneut zum Streik bei der City-Bahn Chemnitz auf. Konkret sollen die Beschäftigten von 3 Uhr morgens bis 14 Uhr die Arbeit niederlegen. “Wir versuchen, wo es nur geht Busnotverkehr einzurichten und die wichtigsten Schülerlinien mit unseren Bahnen zu bedienen. Bus- und Bahnverbindungen, die wir morgen früh eventuell doch an den Start bringen, werden im Laufe der Nacht auf unsere Homepage gestellt. Bitte, liebe Fahrgäste, informieren Sie sich morgen früh, ob wir Ihre Verbindungen kurzfristig einrichten könnten. Dass die GDL nun kurzfristig am Montag Schüler hindern will, in die Schule zu kommen und Pendlern die Fahrt zum Arbeitsplatz verweigern möchte, ist nicht zu fassen”, kommentiert Friedbert Straube den erneuten Aufruf.

Weiterer Aufruf der GDL

Wie eben bekannt wurde, ruft die GDL ab Dienstag, 12 Uhr bis Mittwoch, 6 Uhr erneut zum Streik auf. Nach Angaben der Gewerkschaft sei der vorrangige Streikauslöser nach wie vor die 35-Stunden-Woche.

„Ich habe der GDL Vorschläge zur Arbeitszeitreduzierung und Lohnerhöhung gemacht. Alles lehnte die GDL ab. Ich hoffe, die GDL findet zur Verhältnismäßigkeit zurück”, so Geschäftsführer Straube am Dienstag.