Start Chemnitz Chemnitz 2025: Symbiose zwischen Mensch und Pferd
Artikel von: Sven Günther
16.04.2024

Chemnitz 2025: Symbiose zwischen Mensch und Pferd

Künstler Gregor Gaida mit seinem Kunstwerk, das im Dorfmuseum Gahlenz bei Oederan zu sehen ist. Übrigens: polygonal steht für vieleckig. Foto: Ernesto Uhlmann

„Polygonales Pferd II“ von Gregor Gaida

Chemnitz/Oederan. Die Menschen bleiben staunend stehen. Manche reiben sich die Augen: „What the f…. ist das?“ Metallisch schillernd liegt der Klumpen in der Landschaft – und klar, man erkennt Pferdbeine. Ist Pegasus vom Himmel gestürzt und hat sich bei Oederan in den Boden gerammt? Obwohl… Der hat zwar Flügel, aber auch nur vier Läufe. Tja, nicht einfach und doch gibt es eine Erklärung.

Gut, es ist wohl auch eine Kunst, eine Gabe, die nur Auserwählte haben, Gregor Gaidas Werk „Polygonales Pferd II“, so zu interpretieren, wie man es auf der Website von „Chemnitz 2025“ liest: „Fünf gleiche Vorderbeine eines steigenden Pferds, die in Segmente unterteilt und zu einer runden Form zusammengesetzt sind, überträgt der 1975 im polnischen Chorzów bei Katowice geborene und heute in Bremen lebende Künstler Gregor Gaida in eine skulpturale Groteske. Die serielle Setzung ihrer Gestalt erscheint wie ein surreales Traumbild eines Pferdes im Spiegelkabinett, das sich in Aluminiumguss manifestiert und in den realen Raum verschoben hat….

Foto: Ernesto Uhlmann

Mit seiner Skulptur Polygonales Pferd II dekonstruiert und ironisiert Gaida die Pathosformel des Reiterdenkmals und schafft ein ebenso ironisches wie absurdes Sinnbild für das sich mit viel Kraft und Energie im Kreis drehende Selbst… Er thematisiert die symbiotische und zugleich ausgebeutete Rolle der Tiere in der menschlichen Gesellschaft und Arbeitswelt. Im mitteleuropäischen Bergbau trieben seit der frühen Neuzeit Pferde in sogenannten Göpeln Wasserpumpen und Förderanlagen an.“

C the Unseen

Wow. Falls Sie nichts verstanden haben, bleiben Sie gelassen. Dem Autor des Artikels geht es ähnlich. Wichtig ist eigentlich nur, dass Sie von der Skulptur beindruckt sind – und sich Ihre eigenen Gedanken machen. Die Fakten: „C the Unseen“ lautet das Leitmotiv der Kulturhauptstadt Europas 2025. Chemnitz und die Region werden Besucher aus der ganzen Welt empfangen. Ein zentrales künstlerisches Angebot ist der Kunst- und Skulpturenweg des PURPLE PATH mit Arbeiten von internationalen und sächsischen Künstlern. 38 Kommunen und Gemeinden bilden gemeinsam mit Chemnitz die Kulturhauptstadtregion, die im Jahr 2025 Europäische Kulturhauptstadt sein wird.

Bis zum Jahr 2025 und darüber hinaus wird der PURPLE PATH, ein großer Kunst- und Skulpturenweg sowie Hauptprojekt der Kulturhauptstadt, in der Region entstehen. Gregor Gaidas „Polygonales Pferd II“ ist das siebte Kunstwerk am kontinuierlich wachsenden PURPLE PATH. Bereits installierte Werke stammen von Iskender Yediler in Lichtenstein/Sa., Uli Aigner in Lößnitz, Nevin Aladag in Zwönitz, Tony Cragg in Aue-Bad Schlema, Friedrich Kunath in Thalheim, Tanja Rochelmeyer in Flöha und Carl Emanuel Wolff in Ehrenfriedersdorf.