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Artikel von: Sven Günther
23.04.2024

Das fordert die IHK von der Politik

Auch kleine und mittlere Firmen müssen immer mehr Aufwand betreiben, um bürokratische Anforderungen zu erfüllen. Einer der Kritikpunkte der IHK an der Politik. Symbolbild: pexels.com
Auch kleine und mittlere Firmen müssen immer mehr Aufwand betreiben, um bürokratische Anforderungen zu erfüllen. Einer der Kritikpunkte der IHK an der Politik. Symbolbild: pexels.com

IHK fordert Bürokratieabbau und noch viel mehr…

Die IHK Chemnitz hat regionalpolitische Positionen veröffentlicht. Anlässlich der sächsischen Kommunalwahlen werden darin Forderungen und Erwartungen der regionalen Wirtschaft formuliert, die zur positiven und wirtschaftsfreundlichen Entwicklung der Region beitragen können.
Es werden verschiedenste Themen aufgegriffen: Wirtschaftsförderung, Fachkräftesicherung, Unternehmenssteuern und Digitalisierung der Verwaltung sind nur einige der Ansatzpunkte, die genannt werden.
Die regionalpolitischen Positionen sind im Dialog mit den ehrenamtlich engagierten Mitgliedsunternehmen der IHK Chemnitz entstanden, die angesichts der vielfältigen Herausforderungen der heutigen Zeit geschildert haben, wie Rahmenbedingungen für erfolgreiches Wirtschaften gestalten werden können. Sie dienen als Grundlage für die Zusammenarbeit mit den kommunalen Entscheidungsträgern und Behörden.

Das sagt der Präsident der IHK

Max Jankowsky, Präsident der IHK Chemnitz, sagt dazu: „Die IHK ist nicht nur Interessenvertreter und Dienstleister für 70.000 Mitgliedsunternehmen, sondern versteht sich auch als kompetenter Ansprechpartner für die politischen Entscheidungsträger der Region. Die Regionalisierung der Forderungen macht diese besonders wertvoll – auch weil dadurch eine Erfolgskontrolle möglich wird.“
Die kooperative Zusammenarbeit mit den Kommunen stellt für die Regionalkammern der IHK Chemnitz einen wichtigen Baustein in der Interessenvertretung dar. Ein besonderer Fokus liegt auf dem Thema Bürokratieabbau. Max Jankowsky: „Bürokratieabbau muss auf allen Ebenen angegangen werden – EU, Bund und Freistaat. Die Kommunen sind dabei in vielen Fällen das ausführende Organ. Wir brauchen auf Behördenebene Anreize für kunden- bzw. wirtschaftsorientiertes Agieren.“ Dafür brauche es auch eine Rückbesinnung auf gesunden Menschenverstand und unternehmerische Werte. „Durch eine zu hohe Regulierungsdichte werden die Entscheidungsspielräume der Behördenmitarbeiter unnötig eingeschränkt.“

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Die Meinung des IHK-Präsidenten aus Plauen

Karsten Kroll, Präsident der IHK Regionalkammer Plauen, sagt dazu: „Um den Wirtschaftsraum Vogtland zukunftsfit aufzustellen, bedarf es einer nachhaltigen Weiterentwicklung der Infrastruktur und Gewerbestandorte, der Profilierung des Wirtschaftsraumes hinsichtlich seiner Stärken und Cluster sowie einer ganzheitlichen und übergreifenden Vermarktung des Vogtlandes als attraktiven Wohn-, Arbeits- und Lebensraum nach innen wie nach außen. Potenziale für junge Menschen, Familien und künftige Fach- und Arbeitskräfte müssen sichtbargemacht werden. Ebenso ist die Wiederanbindung des Vogtlandes an die Ballungsräume schnellstmöglich herbeizuführen. Die Bekanntheit der Region und ihrer Vorzüge muss mit der touristischen Vermarktung abgestimmt erfolgen. Dafür braucht das Vogtland ein gemeinsames Verständnis und Zukunftsbild. Daran gilt es gemeinsam zu arbeiten!“

Die Meinung des IHK-Präsidenten aus dem Erzgebirge

Gert Bauer, Präsident der IHK Regionalkammer Erzgebirge, sagt dazu: „Für das Erzgebirge ist es entscheidend, dass die technische und soziale Infrastruktur zukunftssicher gestaltet wird. Dazu gehört die Verkehrsinfrastruktur ebenso wie die Grundversorgung als Fundament der Gesellschaft. Gemeinsam müssen wir junge Menschen davon überzeugen, ihre berufliche Zukunft im Erzgebirge zu sehen, um an Wohlstand und positivem Image als Lebens- und Tourismusregion zu arbeiten. Darüber hinaus muss es gelingen, Verbindlichkeit und Planungssicherheit wiederherzustellen – auch durch das konsequente Nutzen von Handlungsspielräumen und regional vorhandenen Entscheidungskompetenzen.“

Die Meinung des IHK-Präsidenten aus Zwickau

Jens Hertwig, Präsident der IHK Regionalkammer Zwickau, sagt dazu „Für eine Weiterentwicklung der Region Zwickau als Wirtschafts- und Lebensraum müssen Kommunen und Landkreis ihre wirtschaftspolitischen Ziele klar benennen sowie Branchenvielfalt sicherstellen. Unternehmertum und Gründergeist sind zu fördern, die Wertschätzung unternehmerischen Engagements muss erkennbar sein. Dies geschieht nicht zuletzt durch eine den Unternehmen zugewandte und vorausschauende Verwaltungspraxis. Im Standortwettbewerb um Investoren und Fachkräfte ist die Sichtbarkeit von Zwickau zwingend zu erhöhen.“