Start Mittelsachsen Existenzgründungen: rückläufige Zahlen und weniger Förderung
Artikel von: Redaktion
25.02.2016

Existenzgründungen: rückläufige Zahlen und weniger Förderung

Existenzgründungen
Idee, Vorbereitung und Finanzierung müssen stimmen, dann funktioniert eine Existenzgründung auch meistens. Foto: djd/Nuernberger Versicherungsgruppe/thx

Mittelsachsen. „Wie schon in den vergangenen vier Jahren ging die Gründungstätigkeit weiter zurück. Das nachlassende Gründungsinteresse ist die Kehrseite der weiter guten Entwicklung am Arbeitsmarkt“, schreibt das Sächsische ExistenzgründerNetzwerk, eine Partnerschaft zwischen den Industrie- und Handelskammern und Handwerkskammern und der Sächsischen Aufbaubank, in seinem Jahresbericht für 2015.

„Im zurückliegenden Jahr suchten 11.181 und damit knapp 4 Prozent weniger Gründer (im Vorjahr 10 Prozent weniger) den Weg in die hauptberufliche Selbstständigkeit.“ Die IHK und die Handwerkskammer sagen dazu weiter: „Das rückläufige Gründungsgeschehen zeigt sich auch in den weiter rückläufigen Beratungszahlen. Erfreulich ist, dass Gründungswillige besser vorbereitet in das Abenteuer Selbstständigkeit gehen. Die von den Gründern aufzustellenden Businesspläne sind durchdachter und besser aufgearbeitet als noch in den Vorjahren.“

Es stellt sich die Frage, was genau der Grund für die rückläufigen Gründungen sind. Zum einen wird dabei von den Experten die rückläufige Bevölkerungsentwicklung und der Fachkräftemangel genannt. Aus diesem Grund hätten mehr Menschen eine Alternative bei der Arbeitsplatzsuche und gründeten nicht mehr mangels anderer Möglichkeiten.
Zum anderen wird die zurückgefahrene Förderpolitik genannt. „Die expansive Förderpolitik aus den Jahren der Ich-AG gehört längst der Vergangenheit an. 2012 wurde der Gründungszuschuss eingeführt, ein Förderinstrument ohne Rechtsanspruch. Die Entscheidung liegt im Ermessen der Arbeitsagentur.“
„Neben den Anforderungen des Arbeitsmarktes werden Geschäftskonzept und persönliche Eignung der Gründer seitdem stärker unter die Lupe genommen und vorrangig die Vermittelbarkeit auf dem 1. Arbeitsmarkt geprüft“, heißt es seitens des SEN.

Existenzgründungen für Akademiker und Studenten

In Mittweida macht sich an der Hochschule das Netzwerk SAXEED für Existenzgründungen stark. Die Leiterin des Projektes „Existenzgründung“ am Standort Mittweida und Initiatorin  Gründernetzwerkes SAXEED ist Frau Prof. Dr. rer. pol. Ulla Meister. Dirk Liebers, Mitarbeiter in Mitweida, erklärte zur Arbeit von SAXEED: „Wir sind ein Gründernetzwerk, das sich prinzipiell Studenten und Akademikern widmet. Die Unterstützung für unsere Zielgruppe erfolgt bis zu zehn Jahren nach Studienabschluss. Wir möchten die Studierenden und Absolventen für das Thema Existenzgründung sensibilisieren und qualifizieren, sie auf dem Weg in die Selbstständigkeit begleiten und das Netzwerk erweitern. Wir motivieren die Studenten, den Mut zur Existenzgründung zu haben, helfen beim Entwickeln der Businesspläne. Wir bringen Ideen und Expertenwissen zusammen. SAXEED gibt Impulse und unterstützt bei der Suche nach Investoren. Wir sind quasi dafür da, die Gründer fit zu machen und ihren Start ein Stück weit anzuschieben. Unser Angebot ist durch die Förderung durch den Europäischen Sozialfond und das Land Sachsen kostenlos und unabhängig.“