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Artikel von: Redaktion
31.05.2024

Freiberg:Neue Figuren für den Silberweg

Nach dem Entdecker auf dem Schlossplatz und dem Türmer an der Petrikirche ist der Silberweg nun um zwei weitere Kunstobjekte reicher, „Die Neuberin“ am Buttermarkt vor dem Theater und der Der Knappschaftsälteste am Schüppchenberg/Wasserturmstraße. Foto: Constanze Lenk

Die zwei Neuen am Silberweg

Freiberg. Seit dem 30. Mai glänzen zwei weitere Figuren am neuen Silberweg. Vor dem Theater tanzt Friederike Caroline Neuber alias „Die Neuberin“. Sie war Schauspielerin, Theaterprinzipalin und Autorin. Mit 30 Jahren leitete sie ihre eigene Theatertruppe und spielte sowohl in Freiberg als auch in zahlreichen anderen deutschen Städten. Sie bemühte sich, den oft einfachen Stücken auf Wanderbühnen Ausdruck und Inhalt zu verleihen. Ihr Anspruch: Theater soll nicht nur unterhalten, sondern auch erziehen. Zunächst auf Wanderbühnen unterwegs, bekamen die Darsteller im Laufe der Zeit dauerhafte Anstellungen und konnten in festen Ensembles arbeiten. Es entwickelten sich Grundzüge der Bauform unseres heutigen Theaters, inklusive Kulissen, Bühnenvorhang und Zuschauerraum. Das Freiberger Theater wird aufgrund seiner beeindruckenden Innenausstattung auch „kleine Semperoper“ genannt. Seit über 200 Jahren wird in Freiberg Theater gespielt. In dieser Zeit veränderte sich das Theater. Es sollte die Menschen unterhalten und beeinflussen, politisch und religiös. Die Künstlerin Catrin Große schuf die Figur.

Der Knappschaftsälteste

Am Schüppchenberg/Wasserturmstraße steht der Knappschaftsälteste. Seine Aufgabe war es, das Leben der Knappschaft zu organisieren. den Büchsenpfennig einzusammeln, den Geldbestand zu verwalten und Ausgaben zu kontrollieren. Er sollte auch darauf achten, dass die Berg- und Hüttenleute zu vorgeschriebenen Anlässen ihre Uniform trugen. Anders als im Bergbau wurden die Uniformen und Paradeutensilien für das Amalgamierwerk, die Halsbrückner und Muldener Hütte sowie für die Antonshütte zentral gelagert und von den Knappschaftsältesten verwaltet. So konnten Berg- und Hüttenleute noch im 20. Jahrhundert in diesen Uniformen an Festumzügen teilnehmen.

Die Repräsentanten der Knappschaftsältesten nannte man Knappschaftsvorsteher. In der Freiberger Nikolaikirche, im Dom und in der Tuttendorfer Kirche durften sie als Beamte ihr Knappschaftsgestühl nutzen. Die Bergbaulandschaft Freiberg ist das älteste und wichtigste Abbaugebiet für Silber im Erzgebirge. Von 1168 bis 1968 wurde in diesem Gebiet kontinuierlich Silber abgebaut; insgesamt fünf Tonnen. Das entspricht dem Gewicht von 42 Blauwalen. Der Bildhauer Friedhelm Schelter schuf die Figur.

Insgesamt werden es elf Figuren

Schritt für Schritt stellt die Stadt Freiberg insgesamt elf überlebensgroße silberne Figuren auf. Künstler, die über einen Kunstwettbewerb ausgewählt wurden, schufen sie. Der rund drei Kilometer lange Silberweg durch die mittelalterliche Altstadt von Freiberg verbindet zahlreiche Sehenswürdigkeiten und verspricht Montan- und Stadtgeschichte zum Anfassen, Fotografieren und Erleben. Der Rundweg kann in etwa 60 bis 90 Minuten absolviert werden und ist besonders für Familien geeignet. So führt er auch zu Grünbereichen, Plätzen zum Ausruhen und Spielplätzen.

Das Projekt wird mit zahlreichen Partnern umgesetzt, welche die einzelnen Stationen zum Leben erwecken. Mit dabei sind die TU Bergakademie Freiberg, das Stadt- und Bergbaumuseum Freiberg, die Gottfried-Silbermann-Gesellschaft, die Ev.-luth. Domgemeinde Freiberg, der Fremdenverkehrsverein Freiberg, die Historische Freiberger Berg- und Hüttenknappschaft e.V. (HFBHK), das Kinder- und Jugendparlament der Stadt Freiberg (KIPA), das Mittelsächsische Theater und die Petrikirche. Der Silberweg schließt an die Entdecker Spur an. Diese präsentiert die bergbauliche Tradition Freibergs. Beide touristischen Erlebnispfade werden künftig auch digital zu erleben sein.