Start Chemnitz Ich wünsche mir Großeltern
Artikel von: Redaktion
15.12.2015

Ich wünsche mir Großeltern

Gemeinsam mit Oma und Opa spielen und Zeit verbringen ist nicht für jedes Kind selbstverständlich. Das Projekt „Großeltern für mich“ bietet Kindern und Senioren die Möglichkeit zusammenzufinden. Vor allem zu Weihnachten sind diese bestehende Patenschaften für beide Seite eine schöne Sache. Unterm Weihnachtsbaum können Oma und Opa Müller mit Patenenkeln Max und Felix mit den bunten Bausteinen spielen. Foto: ihst
Gemeinsam mit Oma und Opa spielen und Zeit verbringen ist nicht für jedes Kind selbstverständlich. Das Projekt „Großeltern für mich“ bietet Kindern und Senioren die Möglichkeit zusammenzufinden. Vor allem zu Weihnachten sind diese bestehende Patenschaften für beide Seite eine schöne Sache. Unterm Weihnachtsbaum können Oma und Opa Müller mit Patenenkeln Max und Felix mit den bunten Bausteinen spielen. Foto: ihst

Chemnitz-Kappel. Die Geschenke sind hübsch eingepackt und türmen sich unter dem Weihnachtsbaum. Auch für Sophie hat der Bärtige einiges in seinem großen Sack mitgebracht. Doch irgendwie scheint etwas entscheidendes zu fehlen.

Der sehnlichste Wunsch des kleinen Mädchen war, endlich liebevolle Großeltern zu haben. Deshalb der Plan für dieses Jahr: Sie schreibt dem Weihnachtsmann einen herzerweichenden Brief.

„Lieber Weihnachtsmann,
was nützen mir Spielzeugeisenbahn, Puppenhaus und Teddybär, ich hätt` doch lieber eine Oma und einen Opa. Mit denen könnte ich kuscheln, spielen und auch toben, so wie andere Kinder es mir erzählen. So traurig bin ich, dass ich keine liebevolle Oma und Opa habe, die mich umarmt, mir Geschichten vorliest und mit mir tolle Ausflüge auf den nächsten Spielplatz unternimmt. Kannst Du, lieber Weihnachtsmann denn da nichts machen? Ich verspreche dir, ich werde immer lieb und brav sein und das Gut einer Oma und eines Opas zu schätzen wissen.“

Wie die Wichtel des Weihnachtsmannes versucht Ute Streubel, Koordinatorin des Projektes „Großeltern für mich“ im Mehrgenerationenhaus Kappel, Generationen auf diesem Weg zusammen zu bringen. 2011 begann das Projekt, dass zum Kernaspekt hat Kontakt zwischen Senioren und jungen Familie herzustellen.

„Denn heutzutage ist das nicht mehr selbstverständlich, dass Enkelkinder mit dem regelmäßigen Kontakt zu ihren Großeltern aufwachsen. Häufig wohnen beide berufsbedingt weit auseinander,“ weiß Ute Streubel.

Doch sind gerade solche Verbindungen wichtig, für die Entwicklung des Kindes auf der einen und die Bereicherung des Lebensalltages für die Senioren auf der anderen Seite.

So bekommen die Kinder beispielsweise von vornherein ein Gespür und Respekt im Umgang mit älteren Menschen und können auch auf deren Erfahrungsschatz zurückgreifen.Für Senioren wiederum bedeutet es ein Mehr an Lebensqualität und Abwechslung im Allag.

Die, die kennengelernt haben, wie es ist mit Großeltern aufzuwachsen, wissen, die Zeit mit Oma und Opa ist häufig was ganz besonderes. Eine Art Urlaub vom Alltag und das am Ende für beide gleichermaßen.

Aktuell hat das Projekt neun laufende Patenschaften. Doch das größte Problem ist es, Großeltern zu finden, die diese Aufgabe aufnehmen möchten.

„Wir sind ständig auf der Suche nach liebevollen Omas und Opas, die als Ersatzgroßeltern die Rolle der biologischen Großeltern übernehmen,“ so Streubel.

Dazu gehört eben der Ausflug auf den Spielplatz oder in den Zoo. Das Vorlesen von Geschichten, ja selbst wie jetzt in der Weihnachtszeit das backen von Plätzchen.

46 Kinder geht es wohl genauso, wie Sophie, die sich vom Weihnachtsmann in diesem Jahr liebevolle Großeltern wünscht.
Ziel des Projektes ist es eine Brücke zwischen Generationen zu schlagen und dabei die Möglichkeit zu geben, dass sich zwischen den Patengroßeltern und den -enkeln familienähnliche Bande knüpfen lassen.

Vier mal im Jahr bietet das Austauschcafé Informationen und Erfahrungen mit einander zu teilen und mit anderen ins Gespräch zu kommen. Dabei werden die Familien und Senioren nicht allein gelassen, sondern stets von Ute Streubel als Ansprechpartnerin bei der Vermittlung und beim Kennenlernen begleitet. Das Mehrgenerationenhaus Kappel gehört zum Solaris FZU.

Kontakt zum Projekt
Mehrgenerationenhaus
Generationentreff Chemnitz
Irkutsker Straße 15
09119 Chemnitz
Ute Streubel: 0176/76847194
Romy Neubert: 0371/4007622