Start Chemnitz NINERS-Geschäftsführer Steffen Herhold im Interview
Artikel von: Redaktion
14.09.2017

NINERS-Geschäftsführer Steffen Herhold im Interview

Viel zu jubeln hatte NINERS-Geschäftsführer Steffen Herhold in der vergangenen Saison. Auch ab 23. September will sein Team wieder Vollgas geben. Foto: Verein

Chemnitz. Am 23. September starten die Basketballer NINERS Chemnitz in die neue Saison. In der Messe Chemnitz stehen sie zu Hause ab 19 Uhr den Nürnberg Falcons gegenüber. Vor dem Start in die neue Saison sprachen wir mit Steffen Herhold, Geschäftsführer der NINERS über die Nachwirkungen der letzten Spielzeit, neue Spieler und Ziele für die kommenden Monate.

Steffen Herhold, wie stark wirkt diese unglaubliche letzte Saison bei Ihnen noch nach, wo die NINERS nur ganz knapp an der Sensation – dem Aufstieg in die 1. Bundesliga – vorbei geschrammt sind?

Tatsächlich denke ich mittlerweile nur noch selten an die vergangene Spielzeit zurück. Vielmehr gilt mein ganzer Fokus bereits seit vielen Wochen der neuen Saison.

Mit etwas Abstand betrachtet: Überwiegen Enttäuschung oder Freude über das Erreichte?

Die Freude überwiegt eindeutig. Wir haben Großes erreicht und den Stellenwert des Basketballs in dieser Stadt auf ein neues Level gehoben. Auf diesem Fundament möchten wir in Zukunft aufbauen.

Sie mussten im Sommer den Verlust einiger starker Spieler wie Chris Carter und Virgil Matthews verkraften. Wie weh tut das?

Jubelsprünge haben wir nicht gemacht, wir sind aber auch nicht in Depressionen verfallen, denn das ist nun einmal der Lauf der Dinge im Profisport. Chris und Virgil waren sehr wichtige Spieler, die nicht leicht zu ersetzen sind. Aber wir konnten auch mehr als die Hälfte der letztjährigen Mannschaft halten, als Sahnehäubchen sogar unseren „MVP“ Joe Lawson. Und wir haben unserer Meinung nach tolle neue Spieler nach Chemnitz gelockt, auf die sich jeder Fan freuen kann.

Was erwarten Sie von den Neuzugängen?

Andy Mazurczak, Jajuan Johnson, Jacob Parker und Robin Lodders sind allesamt sehr talentierte, ehrgeizige Jungs mit einem großen Entwicklungspotential. Ich bin überzeugt, dass sie maßgeblich zu einer weiteren erfolgreichen Spielzeit beitragen können und werden.

Die neue Saison steht nun unmittelbar bevor. Wie schwer war es, die Jungs nach dieser gigantischen letzten Spielzeit wieder neu zu motivieren?

Das war eigentlich überhaupt nicht schwer. Einerseits macht unser Trainerteam um Rodrigo Pastore und Eiko Potthast einen hervorragenden Job, kitzelt in jeder Trainingseinheit das Maximum aus der Mannschaft. Anderseits sind die Spieler enorm hungrig. Gerade die Stammkräfte des alten Teams wollen unbedingt beweisen, dass der Erfolg kein Ausrutscher, sondern das Ergebnis ihrer Mühen und Qualität war. Darüber hinaus sind wir letzte Saison ja „schon“ im Halbfinale ausgeschieden. Es ist also weiter Luft nach oben.

Welche sportlichen Ziele haben Sie für 2017/18 ausgegeben?

Wir wollen auf jeden Fall wieder in die Playoffs und gerade am Ende der Saison unseren besten Basketball spielen. Eine Platzierung unter den besten vier Teams wäre super, ist aber kein Muss. Dafür ist die Konkurrenz zu stark, um dies fest einplanen zu können. Ungefähr zehn Teams sind vom Leistungsstand und den eigenen Ansprüchen her vermeintlich „sichere“ Playoffanwärter. Es gibt aber nur acht Plätze.

Wie hilfreich war das Abschneiden in der letzten Saison wirtschaftlich für den Verein? Konnten Sie neue Sponsoren gewinnen?

Es war in dieser Hinsicht eine sehr gute Saison. Wir konnten im Zuge der Euphorie neue Partner gewinnen, aber auch fast alle Bestandssponsoren haben verlängert und ihr Engagement zum Teil deutlich erhöht.

Trikotsponsor ist nach unseren Informationen in der neuen Saison das Autohaus Melzer. Wieso passt gerade dieser Partner so gut zu den NINERS?

Richtig, das Autohaus Melzer ist ein weiterer Trikotsponsor, neben pzfloor, der Sparkasse und dem Energieversorger eins sowie der CWE, Becker Umweltdienste und dem Chemnitz Center auf der Hose. Diese Unternehmen passen so gut zu den NINERS, weil sie aus unserer Region stammen, sehr verlässliche Partner sind und wie wir die Entwicklung sowie das Image der Stadt Chemnitz positiv beeinflussen möchten.

Vielleicht noch ein Wort zu den Fans: Im März haben Sie eine wahre Basketball-Euphorie ausgelöst. Gehen Sie davon aus, dass zukünftig auch zu normalen Ligaspielen mehr Fans kommen werden? Wie viele waren es in der letzten Saison im Schnitt und auf wie viele hoffen Sie für 2017/18?

Wir arbeiten jeden Tag daran, noch mehr Menschen für Basketball und die NINERS zu begeistern. Letzte Saison hatten wir mit zwei Begegnungen in der großen Chemnitz Arena einen Schnitt von 2.200 Zuschauern pro Partie. Auch dieses Jahr werden wir zweimal in die Messehalle ziehen und würden durchschnittlich gern über 2.000 Besucher bei unseren Heimspielen begrüßen. Letztlich sind gerade die vielen treuen wie euphorischen Fans unser großer Rückhalt und ein wichtiger Bestandteil unseres Erfolges.

Letzte Frage: Ihr Tipp für die Auftaktbegegnung am 23. September gegen die Nürnberg Falcons?

Vor dem ersten Saisonspiel sind Prognosen nicht gerade leicht. Es wird auf jeden Fall eine sehr spannende Partie mit dem hoffentlich glücklicheren Ausgang für uns.

Vielen Dank für das Gespräch!