Start Veilchen holen 10. Heimsieg der Saison
Artikel von: Redaktion
06.04.2024

Veilchen holen 10. Heimsieg der Saison

Torschütze zum 2:1, Marvin Stefaniak, hier bei einer Flanke. Foto: Steffen Colditz

Bär an die Latte – Meuer verpasst die Führung

Aue. Keine Woche ohne Änderungen in der Startelf, auch gegen die jungen Freiburger war Veilchen-Trainer Pavel Dotchev zum Rotieren gezwungen. Mit Anthony Barylla fiel aus, für ihn rückte Tim Danhof auf die rechte Abwehrseite und komplettierte die Viererkette mit Kilian Jakob, Erik Majetschak und Steffen Nkansah. In der Offensive feierte Marcel Bär sein Startelf-Comeback. Der beste Torschütze der Veilchen hatte sich in Ulm als Joker bereits warm geschossen und wieder getroffen. Als erste Spitze sollte Bär die Veilchen zum 10. Heimsieg in dieser Saison führen. Leicht sollte das nicht werden, denn obwohl die Zweite Mannschaft der Breisgauer am Tabellenende stand, hatten die Gäste in den vergangenen Wochen ein klares Lebenszeichen gesendet und vier Siege geholt. Aue war gewarnt und die Gäste attackierten die Veilchen früh und störten den lila-weißen Spielaufbau. Mika Baur verbuchte die erste richtig brandgefährliche Torchance für den SCF. Nach einem fahrlässigen Auer Ballverlust schlenzte der Mittelfeldspieler den Ball aus halblinker Position auf den kurzen Pfosten. Martin Männel musste sich zum ersten Mal strecken und fischte den Ball aus dem Eck.

Joshua Schwirten im Laufduell. Foto: Steffen Colditz

Der FCE brauchte gut eine Viertelstunde, um sich aus dem Klammergriff der Gäste zu befreien und eigene Torchancen herauszuspielen. Diese hatten es aber in sich. In der 16. Minute marschierte Boris Tashchy auf den Kasten der Freiburger zu, fand keine Abspielstation und zog im Strafraum ab. Der Ball verfehlte deutlich sein Ziel, aber die Veilchen waren im Spiel und hätten nur wenige Augenblicke später in Führung gehen müssen. Nach einer Flanke von links setzte sich Marcel Bär in der Luft gegen drei Breisgauer durch, der Kopfball des Stürmers senkte sich und klatschte an die Latte. Steffen Meuer hätte den Abpraller nur noch über die Linie drücken müssen, verzog aber und verpasste damit die Führung für die Veilchen. Aue blieb am Ball und setzte nun die junge Freiburger Mannschaft unter Druck. Nur zwei Minuten später kombinierten sich die Lila-Weißen nach einem frühen Ballgewinn in den Strafraum. Wieder zog Boris Taschchy ab und der Ball zog knapp über die Querlatte. Glück für die Gäste, die sich in der Folge etwas stabilisieren konnten. Aue verpasste die verdiente Führung in dieser Phase und musste sich zur Halbzeitpause mit dem 0:0 zufriedengeben.

Stefaniak und Jakob schießen Aue zum Sieg

Keine Tore im ersten Durchgang und der erste Aufreger nach dem Seitenwechsel war ebenfalls ein Torjubel. In der 53. Spielminute forderten die Freiburger ein Foulspiel, nachdem Kilian Jakob in einem Pressschlag hart aber fair den Ball erkämpft hatte. Der bereits verwarnte Hamadi Al Ghaddioui beschwerte sich vehement und kassierte von Schiedsrichter Timon Schulz den zweiten gelben Karton und flog damit vom Platz. Aue plötzlich in der Überzahl und die Lila-Weißen schalteten sofort einen Gang nach oben. Nur vier Minuten nach dem Platzverweis kombinierten sich Jakob und Stefaniak sehenswert über die linke Seite. Die Hereingabe fand im Zentrum Marcel Bär, der den Ball annehmen konnte und abzog. Freiburgs Torwart Niklas Sauter war mit einer Glanzparade zur Stelle und parierte. Wenige Minuten später hatte der Schlussmann der Gäste dann aber keine Chance mehr.

Beim Schuss von Kilian Jakob in der 63. Minute hatte Sauter keine Abwehrchance mehr. Aue lief immer wieder über die Flügel an und suchte im Zentrum Marcel Bär und Boris Tashchy. Jakob lauerte im Rückraum und nach einer zu kurz geklärten Flanke fackelte der Linksverteidiger nicht lange und schweißte die Kugel mit einem Strahl aus 20 Metern unhaltbar ins lange Eck. Sauter streckte sich, aber gegen den platzierten Schuss hatte der Keeper keine Chance. 1:0 für die Veilchen, die sich nach einigen Anläufen endlich belohnen konnten. Für Jakob war es im 32. Spiel in lila-weiß das erste Pflichtspiel-Tor.

Überzahl und die schnelle Führung – die Veilchen waren auf der Siegesstraße, doch die Zweite vom Sportclub aus Freiburg war noch nicht geschlagen. Die Mannschaft von Cheftrainer Thomas Stamm hielt den Auer Angriffen Stand und suchte mit Einzelaktionen und Nadelstichen einen Weg zum Tor. Aue drängte nicht energisch genug auf die Entscheidung und verpasste es, einen zweiten Treffer nachzulegen. 81 Minuten waren gespielt, da schockten die Freiburger die Erzgebirger. Ryan Johansson schlug einen Freistoß in den Auer Strafraum und im Zentrum konnte der junge Schweizer JohanManzambi völlig unbedrängt zum Kopfball kommen. Martin Männel war noch dran, aber aus der Nahdistanz konnte der Auer Kapitän den Einschlag nicht mehr verhindern – 1:1.

Der Nackenschlag für die Veilchen. Aue schien nach dem unglücklichen Remis von Ulm den nächsten Sieg zu vergeben. Diesmal half den Lila-Weißen aber das Glück des Tüchtigen. Nur drei Minuten nach dem Ausgleich marschierte Boris Tashchy erneut das Feld hinunter und legte vor dem Strafraum gestellt von seinen Gegenspielern auf Marvin Stefaniak ab. Der Kreativspieler der Veilchen schaute kurz und zog dann auf der Höhe der Freistoßkante ab. Keeper Sauter war im Tor schon auf dem Weg ins kurze Eck, als der Schuss von Abwehrspieler Joel Bichsel abgefälscht wurde. Sauter flog ins Leere, der Stefaniak Schuss hingegen landete im Tornetz. 2:1 für Aue und zugleich der Schlusspunkt in einer ereignisreichen und eng umkämpften Drittliga-Partie.

Text: Max Richter